: Geraubtes Holz in China
BERLIN taz ■ China hat sich zum zweitgrößten Markt für Holz und Holzprodukte entwickelt – hinter den USA. Nach Erhebungen des World Wide Funds for Nature verbraucht ein Chinese zwar – statistisch gesehen – 17-mal weniger Holz als ein US-Amerikaner. Wegen der starken wirtschaftlichen Entwicklung und des Bevölkerungswachstums sei der Holzverbrauch in den letzten zehn Jahren jedoch „dramatisch“ angestiegen. „Wenn China seine Holzpolitik nicht schnellstens ändert, wird das zur Gefahr für die letzten großen Wälder der Erde“, sagt Frank Mörschel, WWF-Waldexperte zu den gestern vorgestellten Ergebnissen einer Studie. Bereits heute kommt mehr als die Hälfte des in China verwendeten Holzes aus Russland, Malaysia und Indonesien. In diesen Ländern sei Raubbau und illegaler Holzeinschlag weit verbreitet. Der WWF schätzt den illegalen Holzeinschlag in Indonesien und weiten Teilen Russlands auf 60 bis 80 Prozent. Der Anteil aus heimischen Quellen werde in fünf Jahren weniger als die Hälfte betragen. RENI