KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT
: Gute Karten für den Bankboss

Von seinen Kontrolleuren hat Nonnenmacher nichts zu befürchten

Es geht doch nichts über Verhandlungsgeschick. Solches hat, zumindest in eigener Sache, Jens Dirk Nonnenmacher offenbar: Als er im vorigen November Hans Berger als Vorstandschef der HSH Nordbank nachfolgte, bekam er einen lukrativen Vertrag. Ob er ihn gefordert hat – oder ihm der Aufsichtsrat keine andere Wahl ließ – ist unerheblich. Tatsache ist, dass er Regierungen und Parlamente bindet.

Da können Abgeordnete in Hamburg und Kiel beschließen, was sie wollen – rückwirkende Beschlüsse können sie nicht fassen. Das Gehaltslimit von 500.000 Euro gilt für Gegenwart und Zukunft, das war klar. Nicht bewusst war den Parlamentariern offensichtlich, dass der Bankboss einen Goldenen Handschlag bekommt, um den ihn selbst Profifußballer beneiden dürfen. Wer im Falle einer Kündigung Millionen obendrauf bekommt, der hat wahrlich gute Karten.

Zumal, da Nonnenmacher von seinen Kontrolleuren nichts zu befürchten hat. Noch am Freitag versicherte der HSH-Aufsichtsratschef Hilmar Kopper, das Fixum sei auch „bei allen laufenden Verträgen gewährleistet“. Es fällt schwer, dem Mann noch mal etwas zu glauben, aber damit steht er in der Nordbank-Affäre nun wirklich nicht alleine da. Kopper aber soll den Scherbenhaufen aufräumen, den seine Vorgänger angerichtet haben – und hat dafür einen denkbar schlechten Start hingelegt.