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■ Ghost Rider: Spirit of Vengeance USA/Vereinigte Arabische Emirate 2011, R: Mark Neveldine, Brian Taylor, D: Nicolas Cage, Violante Placido
„Das Positive vorab: Die Digitaleffekte, die aus dem mit der Hölle verbandelten Stuntfahrer Johnny Blaze (Nicolas Cage) den flammenköpfigen Ghost Rider machen, sind sehr viel besser als im Vorgängerfilm von 2007. Wo aber das Kinodebüt des diabolischen Marvel-Superhelden trotz trashiger Note noch comichaften Charme versprühte, wird im Sequel jegliches Kultpotenzial von einfallsloser Actionfilm-Dramaturgie erstickt. Während sich Nicolas Cage mit seinem unfreiwillig komischen Kampf gegen den inneren Dämon an das C-Film-Niveau der Schauspielkollegen anpasst, wirken auch die Schauwerte – von eingestreuten Animationsflashbacks und zwei originellen Ghost-Rider-Einlagen abgesehen – seltsam provinziell. Man mag kaum glauben, dass es sich beim Regieduo, das hier mit dem für 3D-Filme denkbar ungeeigneten Stilmittel der Wackelkamera nicht vorhandene Dynamik suggeriert, um die Schöpfer der durchgestylten Action-Extravaganz ‚Crank‘ handelt.“ So der Veriss im Cinema.
■ Glück Deutschland 2011, R: Doris Dörrie, D: Alba Rohrwacher, Vinzenz Kiefer
„Dörrie hat diese zarte Liebesgeschichte zwischen einem jungen Herumtreiber und einer im Bürgerkrieg traumatisierten Bosnierin, die in Berlin als Prostituierte arbeitet, wie eine Reportage über die Dschungelguerilla inszeniert. Ihre Handkamera hetzt neben ihren Darstellern Alba Rohrwacher und Vinzenz Kiefer über die Straßen von Charlottenburg, als flögen gleich von überall her die Granaten, und wenn die beiden am Tisch sitzen und Honigbrötchen schmausen, schwenkt sie schmachtend hin und her. Dieser Film ist seinem Thema auf tragische Weise unangemessen. Das ist sein Unglück. Und das seiner Zuschauer“, schrieb der Kritiker der Frankfurter Allgemeinen.
■ In the Land of Blood and Honey USA 2011, R: Angelina Jolie, D: Zana Marjanovic, Goran Kostic
„Jeder Mensch auf der Welt kennt Angelina Jolie. Sie ist Actionfilmstar, Sexsymbol, Teil des Hollywoodtraumpaars Pitt-Jolie, Mutter einer Großfamilie und in der UN-Flüchtlingsarbeit engagiert. Sie verbindet Trash, Glamour und Politik in einer Art, die es in Hollywood so noch nie gab. ‚In the Land of Blood and Honey‘ zeigt nun durch und durch ihre ernsthafte Seite. Es ist ein politischer Film, Ausdruck von Jolies humanitärem Engagement – und das ist für den Film fatal. Die Botschaft, die überdeutlich zu nennen eine Untertreibung ist, lautet: Greift ein! Am Ende bombardieren US-Kampfjets endlich die Stellungen der serbischen Soldateska und machen dem Leiden der Zivilisten ein Ende. Man kann der Ansicht sein, dass UN und Nato das Morden früher hätten stoppen können und müssen. Selbst wenn das so ist: Filme sind keine brauchbaren Gefäße für solche Botschaften. Der Geschmack von Agitprop dementiert am Ende sogar die offenen Erzählweise, das Zwiespältige, Verschattete. Auch das Ende, eine Überdosis von Tod und moralischer Katharsis, hat einen durchdringenden politpädagogischen Oberton“, schrieb Stefan Reinecke in der taz-Berlin.