MEGASPREE
: Herausforderung Vielfalt

Die Arbeit und das Engagement von „MediaSpree versenken“ hat für ein ausgewachsenes Politikum gesorgt und auch zahllose Anwohner motiviert, sich für ihr Berlin einzusetzen. Im März diesen Jahres hat sich das neue Bündnis gebildet, dem neben politischen Initiativen auch gut 70 Kulturbetriebe angehören. Damit bekommt der Kampf um das „Spreeufer für alle“ nochmal eine größere Basis. Ziel des Bündnisses ist es, sich als konstruktiver Akteur in der Stadtplanung zu etablieren und die Möglichkeiten Berlins im Sinne seiner Bewohner zu nutzen. Die laufenden Überarbeitungsprozesse der Senatsverwaltung zum Planwerk Innenstadt sieht Wilko Schroth, Mitinitiator von MEGASPREE, als große Chance für eine bezirksübergreifende Diskussionsplattform mit Bürgern, Senatsverwaltung und Privatinvestoren an. Die Aktivisten von MEGASPREE sehen sich nicht als „Blockade“ des Stadtentwicklungsprozesses, sondern sind überzeugt davon, dass das enorme Potenzial der Berliner, ihre Kreativität und Lebensart, mehr Berücksichtigung in der Planung und Gestaltung ihrer Stadt finden sollte. In enger Kooperation mit „MediaSpree versenken“ und anderen Initiativen organisiert das offene Bündnis regelmäßig Treffen und Infoveranstaltungen. Höhepunkt war die Demonstration am 11. Juli, bei der ca. 6.000 BerlinerInnen die Umsetzung des Bürgerentscheides sowie den Erhalt ihrer Lieblingsclubs, wie dem SO36 oder der Bar 25, forderten. Dabei spiegelten die TeilnehmerInnen der Demonstration die Heterogenität des Bündnisses gut wider. Bunt kostümiertes Partyvolk und gewohnt schwarz gekleidete AktivistInnen gaben sich die Hand.

Und so verbindet MEGASPREE Mitglieder von der linken Szene bis hin zu kleinen und mittelständischen Unternehmern. Viele Meinungen und Ideen, die hier unter einen Hut zu bringen sind. In dieser Vielfalt liegt sicherlich großes Potenzial für Berlin, aber ebenso auch ein entsprechendes Spannungspotenzial. Beispielhaft kann dies am aktuellen Diskurs zwischen dem KÖPI, Schwarzer Kanal und dem Radialsystem abgelesen werden. Da das Radialsystem auch Raum für zum Beispiel SPD-Veranstaltungen bietet, war das KÖPI kurzerhand ausgetreten. Immerhin folgte dem ein Diskussionsprozess und es bleibt zu hoffen, dass die unterscheidlichen Szenen voneinander lernen und offene Schnittstellen für die Zusammenarbeit bilden. Die Herausforderung bleibt, gemeinsame Ziele für die konkrete Flächenplanung zu entwickeln und durchzusetzen.Weitere Infos zum Bündnis MEGASPREE unter www.megaspree.de

DAVID DOMENICO SIGNORELLO