Donald Trump in Schottland: Dabei wollte er nur golfen
Trump ist zu seinem fünftägigen Besuch in Schottland eingetroffen, um eine Lösung im Zollkonflikt mit der EU zu finden. In Edinburgh und Aberdeen gibt es Proteste.

„Die Chefs werden nun Bilanz ziehen und prüfen, inwieweit ein ausgewogenes Ergebnis erzielt werden kann, das für Unternehmen und Verbraucher auf beiden Seiten des Atlantiks Stabilität und Vorhersehbarkeit bietet“, sagte die Sprecherin weiter.
Von der Leyen schrieb zuvor auf der Plattform X, die Entscheidung zu dem Treffen sei nach einem „guten Telefonat“ mit Trump gefallen. Diskutiert werden sollten die „transatlantischen Handelsbeziehungen“ und, wie diese stark gehalten werden können.
Trump bestätigte ein paar Stunden später bei seiner Ankunft in Schottland das Treffen: „Wir werden sehen, ob wir einen Deal machen“, sagte er. Falls das gelinge, wäre es „der größte Deal von allen“. Von der Leyen sei eine „hoch angesehene Frau“, man freue sich auf das Treffen. „Das wird gut werden“, betonte der US-Präsident.
Proteste gegen Trump
Die Chancen auf eine Einigung bezifferte er auf eine „gute 50:50-Chance“. Vor seinem Aufbruch hatte er sich bereits ähnlich geäußert. „Ich denke, die EU hat ziemlich gute Chancen, eine Einigung zu erzielen“, sagte er da auch.
Zunächst begann das Treffen in typischem Trump-Stil: Er geißelte Windräder und „die Migration“ als Gefahren für Europa. Die bedeutenden Handelsgespräche während des Schottland-Besuches von US-Präsident Donald Trump kommen erst noch. Am Samstag widmet er sich zunächst seiner Golfleidenschaft.
Derweil haben hunderte Menschen Menschen in Edinburgh und Aberdeen gegen Trump und dessen Schottland-Besuch protestiert. Die Protestgruppen riefen zu einem „Festival des Widerstands“ auf. „Donald Trump ist hier nicht willkommen“, sagte eine Rednerin bei der Kundgebung in Aberdeen.
Am Mittwoch (Ortszeit) hatte Trump die Senkung von angedrohten Zöllen auf die Einfuhr europäischer Produkte in Aussicht gestellt – wenn die Europäische Union ihren Markt stärker für die USA öffnet. Davor hatte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) angedeutet, dass im Handelsstreit eine Einigung bevorstehen könnte.
Trump hatte sich gerade erst mit Japan auf Zölle von 15 Prozent geeinigt – das ist deutlich weniger als ursprünglich geplant. Auch mit der EU verhandeln die USA seit Wochen über einen Handelsdeal, der von Trump bereits angekündigte Zölle von 30 Prozent zum 1. August noch verhindern soll.
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