
Frauen, Sport und Journalismus-Workshop : Anpassen oder eigene Fußballkultur genießen?
Empfohlener externer Inhalt
Die Fußball-EM der Frauen zieht nicht mal ansatzweise so viele Menschen ins Stadion wie der Männerfußball. Schade – oder vielleicht doch besser so?
In dieser Folge des Podcasts „Freie Rede“ sprechen wir über Fußballkultur. Es geht um die Frage, ob Gleichstellung wirklich bedeutet, dass alles gleich sein muss – oder ob gerade im Unterschied eine Stärke liegt.
Schon Kinder und Jugendliche bekommen finanzielle Unterschiede deutlich zu spüren. Während die meisten Frauen im Fußball eine Bezahlung fordern, die den Anspruch hat, ein einfaches Leben finanzieren zu können, erleben 16-jährige Jungs bereits ordentlichen Luxus. Keine Frage, das ist unfair. Unter Jugendlichen, die versuchen, Profis zu werden, haben Jungs häufig einen Fahrdienst, Mädchen hingegen fahren mit der Bahn zum Training. Das sind einerseits unfaire Startvoraussetzungen, andererseits Bedingungen, die den Charakter junger Menschen formen.
Kommerz, Gigantismus, Louis Vuitton
Frauen gehen neben dem Fußball einer Ausbildung, einem Studium, einer Berufstätigkeit nach. Sie führen ein weitgehend normales Leben, in dem sie sich auf verschiedensten Ebenen weiterentwickeln, ihren Horizont erweitern. Wenig Platz, um abzuheben. Ist genau das der besondere Charme und die Authentizität des Frauenfußballs? Bodenständigkeit müsste doch ein Wert sein in einer Sportart, die damit wirbt, alle zu vereinigen und klassenbewusst zu sein.
Auf den Rängen der Männerstadien ist Platz für Pyrotechnik, Choreografien und Emotionen, aber auch für Frauen? Zwischen Bierbäuchen und Schlägereien gibt es Frauen, die sich ihren Platz erkämpfen. Auch wenn Schutzkonzepte für Frauen in den deutschen Stadien weitgehend Mangelware sind, werden Stereotype durchbrochen und einige Vereine schaffen den Fortschritt.
Wie umgehen mit Kommerz, Sexismus und Queerfeindlichkeit im Sport? Was macht eine gute Fußballkultur aus? Zu Gast sind die Fußballfans und Sportjournalistinnen Selin Mercan, Nina Gessner und Inga Hoffmann. Im Gespräch mit der Moderatorin Wiebke Howestädt diskutieren darüber, welchen Herausforderungen der Frauenfußball ausgesetzt ist und ob Anpassung wirklich immer Fortschritt bedeutet.
Der Podcast ist aus dem Workshop für Sportjournalistinnen entstanden, die die taz Panter Stiftung im Juli 2025 zur EM organisiert hat.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!