Schaden für die Artenvielfalt: Ozeane werden dunkler
Ein Fünftel der Weltmeere ist nicht mehr so hell wie vor 20 Jahren. Eine Studie sieht „einen der größten Verluste an Lebensraum auf dem Planeten“.

Die Ozeane veränderten ihre Farbe durch Algenwachstum, die Erwärmung der Meeresoberfläche und durch Verschiebungen der globalen Ozeanzirkulation. In Küstennähe seien Überdüngung in der Landwirtschaft, organisches Material oder Ablagerungen verantwortlich. Ein Gebiet von der Größe des Indischen Ozeans oder mehr als viermal die Größe Russlands sei betroffen. Auch in der Ostsee existiert das Phänomen.
In den von Sonnenlicht erreichten Schichten des Meeres leben 90 Prozent der marinen Flora und Fauna. In den bis zu 200 Metern tiefen sogenannten (eu)photischen Zonen ist Photosynthese möglich. Laut der Studie haben sich diese Zonen auf einer Fläche von 9 Prozent der Ozeane – etwa der Größe des afrikanischen Kontinents – um mehr als 50 Meter, auf einer Fläche von 2,6 Prozent um mehr als 100 Meter reduziert.
Tiere sind gezwungen Verhalten zu ändern
Viele Tiere würden durch die Dunkelheit „näher an die Oberfläche gezwungen, wo sie um Nahrung und andere Ressourcen konkurrieren“, so die Studie. Die Verdunkelungen reduzierten „die Menge der Lebewesen in Ozeanen, die für ihr Überleben und die Fortpflanzung Sonne und Mond benötigen.“ Das würde „grundlegende Veränderungen im gesamten marinen Ökosystem mit sich bringen“.
Die Verdunkelung ist nicht auf die Küstenzonen beschränkt. Auch die Ozeane wurden dunkler, vor allem in den Polarregionen, im nordöstlichen Atlantik und im nordwestlichen Pazifik, wie die Wissenschaftler ausführen.
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