es bleibt ja kompliziert #12: Anleitung zum Weitermachen
Momentan wird von elf Platten im Keller der taz berichtet. Keine Schallplatten – es sind Fahrradschläuche mit Löchern. Der Feierabend ist bereits verkündet, die invaliden Fahrräder im Dunkel zurückgelassen, träumend von einer klingelnden Fahrradwolke, die morgens in die Friedrichstraße einbiegt.
Leider biegt hier gerade gar nichts ein. Vor allem nicht in Zeiten der BVG-Streiks. Nur leere Schreibtische und elektronische Grüße aus dem Homeoffice. Wie sonst weitermachen?
Nach den Bestandszahlen von 2024 sollte zwar jede in Deutschland lebende Person mindestens ein Fahrrad besitzen. Dem taz-Keller nach zu urteilen heißt das aber nichts. Auch wenn nicht alle platten Räder der Grund für die geringe Nutzung dieses Verkehrsmittels sind, gibt es vielleicht eine Chance, durch Fahrtüchtigkeit die Nutzung zu erhöhen.
Ein Dank geht raus an den ADAC, der hier eine Schnellanleitung zur Reparatur eines Platten liefert: 1. Prüfen, ob das Ventil einen Schaden hat – dann erübrigt sich das Flicken. 2. Das betroffene Rad ausbauen, wenn der Schlauch beschädigt zu sein scheint. 3. Den Mantel des Reifens aus dem Felgenbett hebeln und vorsichtig den Schlauch herausziehen. 4. Das Loch durch Hören oder Sehen suchen, idealerweise im Wasserbad. 5. Das Loch flicken mit Kleber und Standardflicken. 6. Den Schlauch leicht aufpumpen und einlegen, dann den Mantel des Reifens fixieren. 7. Den Reifen ganz aufpumpen und wieder einbauen.
Außerdem wäre es sehr romantisch, wenn die Fahrradwege sicherer wären und Menschen in ihren Autos noch einmal den Blick über die Schulter wagen würden. Dann würde es sich vielleicht auch lohnen, den Flicken auf den Schlauch und mit dem Fahrrad weiterzumachen. Elise Kauert
Hier schreiben unsere Autor*innen wöchentlich über das Weitermachen.
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