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Nazi besitzt Maschinenpistole

Polizei findet nach der Schändung der Gedenkstätte Ahlem Waffe in der Wohnung eines Verdächtigen

Nach der Schändung der Holocaust-Gedenkstätte Ahlem in Hannover hat die Polizei die Wohnung eines Tatverdächtigen durchsucht und eine vollautomatische Maschinenpistole gefunden. Neben der mutmaßlich funktionsfähigen Waffe sei auch Munition gefunden worden, teilte die Behörde mit. Die kriminaltechnischen Untersuchungen zur Waffe dauern an, die Herkunft der Waffe und die Hintergründe des Waffenbesitzes seien Gegenstand der Ermittlungen. Mit Hilfe von Videoaufzeichnungen hatte die Polizei den 25-Jährigen aus Hannover identifiziert. Die Ermittler gehen von einer politisch motivierten Tat aus.

In der Gedenkstätte waren Ende Januar Blumenkränze zerstört worden, die während einer Gedenkstunde für die Opfer des Holocausts dort niedergelegt worden waren.

Nach bisherigen Erkenntnissen des polizeilichen Staatsschutzes handelt es sich bei dem 25-Jährigen um einen bekannten Rechtsextremisten, wie die Polizei mitteilte. Dieser fiel demnach bereits zuvor mit politisch motivierten Straftaten auf. Er soll sich etwa im Kreise rechtsextremer Organisationen engagiert haben.

2019 trat er laut Polizei erstmals im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen die inzwischen inaktive rechtsex­treme Gruppierung „Calenberger Bande“ auf, die mit Plakaten, Flyern und Graffiti vor allem in Hannovers Vorstädten in Erscheinung getreten waren und von der Antifa mit Brandanschlägen etwa auf die Haustür eines jüdischen Ehepaares in Verbindung gebracht worden war. Die Führungsmitglieder waren bekannte Rechtsradikale.

Die Gedenkstätte Ahlem wurde schon häufiger geschändet. Im November 2023 etwa haben Unbekannte auf dem Gelände Sticker mit extrem rechten, antisemitischen und volksverhetzenden Sprüchen verteilt. 2022 beschmierten Unbekannte die „Wand der Namen“ mit extrem rechten Parolen und verhöhnten die NS-Opfer. (dpa)

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