: Fischige Spende
US-Tafeln müssen Tausende Lachse angeln
Satte „13.000 lebende Lachse“ spendete das amerikanische Unternehmen LocalCoho an Bedürftige, tratschte AP gestern in den Hafenspelunken und Angelvereinen der Gemeinde Auburn am Owasco River im Bundesstaat New York herum. Allerdings hatte das fischige Danaergeschenk einen fetten Angelhaken. Adressat der zappelnden Hilfslieferung waren nicht etwa darbende Grizzlybären, die sich den Frischfisch mit einem Tatzenhieb aus dem Fluss hätten angeln können, sondern die „Food Bank of Central New York“, die „Tausende bedürftige Familien“ von Zweibeinern zu versorgen hat. „Dutzende Freiwillige“ mussten also zunächst mit Keschern anrücken, um die Viecher aus den Aquarien einer Lachszucht zu fischen, die mangels Geldgeber die Stöpsel aus ihren Frischwassertanks ziehen musste. Anschließend mussten die 13.000 Lebendlachse fachgerecht abgemurkst und von ebenfalls freiwilligen Fischersfritzen in Kühlwagen verladen werden, damit die Spende zu „18.000 Kilogramm Fischfilet“ verarbeitet und eingefroren werden konnte. Eine Reaktion der Charity-Akkordarbeiter auf die Fronarbeit in der Fischfabrik vermerkt die Meldung nicht, allerdings dürfte der feudale Stoßseufzer „Dann sollen sie eben Kuchen essen“ durchaus zwischendurch gefallen sein.
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