: Putin sagt Sorry für zerschelltes Flugzeug
Ohne direkt Verantwortung für den Absturz einer aserbaidschanischen Passagiermaschine zu übernehmen, hat sich Russlands Präsident Wladimir Putin für den Vorfall entschuldigt. Die russische Luftabwehr sei beim Landeversuch der Maschine im russischen Grosny aktiv gewesen, sagte Putin am Samstag in einem Telefonat mit seinem aserbaidschanischen Kollegen Ilham Alijew. Er äußerte sich jedoch nicht explizit dazu, ob russische Luftabwehrraketen das Flugzeug trafen, was viele Experten vermuten.
Die Passagiermaschine habe mehrmals versucht, in Grosny zu landen, sagte Putin. Die tschetschenische Stadt sei zu diesem Zeitpunkt „von ukrainischen Kampfdrohnen angegriffen“ worden – „und die russische Luftverteidigung wehrte diese Angriffe ab“. Putin entschuldigte sich den Angaben zufolge dafür, „dass sich der tragische Vorfall im russischen Luftraum ereignete“.
Alijew sagte nach Angaben aus Baku zu Putin, die Verletzungen von Passagieren und Besatzung durch während des Fluges in die Kabine eingedrungene Fremdkörper und die Aussagen Überlebender bestätigten „Beweise für externe physische und technische Einwirkung“, die zum „vollständigen Kontrollverlust“ geführt habe. Man wolle eine Untersuchung, „um sicherzustellen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden“.
Die Maschine von Aserbaidschan Airlines mit 67 Insassen war auf dem Weg von der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku nach Grosny in Tschetschenien, flog dann aber Richtung Aktau in Kasachstan, wo sie am Mittwoch abstürzte und in Flammen aufging.
Mehrere Fluggesellschaften haben inzwischen ihre Flüge nach Russland ganz oder teilweise eingestellt, darunter Turkmenistan Airlines, Flydubai, Qazaq Air und El Al. (afp)
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