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Trauerund Angst

Die Reaktionen auf Magdeburg erzeugen Furcht

Von Noha Al-Kady

Ich war am Boden zerstört, als ich von dem Amoklauf in Magdeburg erfuhr. Mein Herz schmerzt für die Seelen derer, die getötet wurden, und derer, die Wunden erlitten haben, die sie nicht vergessen können. Ich konnte meine Tränen nicht unterdrücken. Nicht nur für die Opfer, sondern auch bei dem Gedanken, selbst in einer ähnlichen Situation gewesen zu sein.

Am Freitag war ich zum ersten Mal auf dem Weihnachtsmarkt am Alexanderplatz. Ich wollte einen Moment der Freude erleben in dem Land, das ich besuche, um zu lernen und zu arbeiten. Aber die Freude hat sich verwandelt, sie wird überdeckt von Blut und Schreien.

Ich bin nach Deutschland als Journalistin gekommen, um Brücken zu bauen zwischen den Kulturen. Aber vor allem bin ich ein Mensch. Jetzt finde ich mich wieder in einem Strudel voller Sorgen. Nicht nur wegen des tragischen Ereignisses, sondern auch weil mein Aussehen mich zu einem Ziel für Blicke voller Vorwürfe macht.

Seit diesem Verbrechen laufen die sozialen Medien über mit wütenden Worten, die alle Araber aus dem Land werfen wollen, ohne Rücksicht auf Besucher wie mich oder Flüchtende, die Sicherheit suchen. Das lässt mich zögern, in den Laden zu gehen, um einzukaufen. Wie kann man sich sicher fühlen, wenn allein die äußere Erscheinung Zurückweisung und Bedrohung erzeugt? Ich bin nicht die Einzige mit dieser Angst. Ich denke an die vielen Geflüchteten und wie sie diesem anwachsenden Hass begegnen können.

Was in Magdeburg passierte, signalisiert auch eine besorgniserregende Vernachlässigung der Sicherheit. Warum hat die Polizei die Drohungen, die der Verbrecher auf X verbreitete, nicht ernster genommen. Warum muss ich die Konsequenzen tragen aus diesem Versagen, nur weil ich arabisch bin. Ich und alle, die wie ich aussehen, wir verdammen dieses Verbrechen.

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