piwik no script img

Flughafen darf Silvio Berlusconi heißen

Der Versuch, die Umbenennung des Flughafens Mailand rückgängig zu machen, scheitert vor Gericht

Über Italiens früheren Ministerpräsidenten gibt es auch noch nach dessen Tod Streit. Der wichtigste Flughafen von Mailand darf nach Silvio Berlusconi benannt werden. Die Stadtverwaltung der Wirtschaftsmetropole und mehrere andere Gemeinden scheiterten vor Gericht mit dem Versuch, die Umbenennung rückgängig machen zu lassen. Das zuständige Verwaltungsgericht wies ihre Klage gegen eine Entscheidung des rechten Verkehrsministers Matteo Salvini zurück.

Der Milliardär, Bauunternehmer, Medientycoon und Präsident des FC Mailand, der in den 1990ern eine rechtspopulistische Partei ­gründete und in die Politik wechselte, war im Juni 2023 im Alter von 86 Jahren gestorben. Der gebürtige Mailänder gilt international als einer der ersten erfolgreichen Rechtspopulisten, an dem sich viele andere ein Vorbild nahmen. Insgesamt viermal war er bis 2011 Italiens ­Regierungschef. Wegen seiner vielen Affären und Skandale („Bunga-Bunga“) gibt es in Italien bis heute Streit, wie an ihn erinnert werden soll.

Der Flughafen Mailand-Malpensa – ein Drehkreuz im internationalen Luftverkehr – heißt schon seit Juli offiziell Aeroporto Silvio Berlusconi. Die Entscheidung wurde im Schnellverfahren von der rechten Regierung in Rom vollzogen, zu der auch die Berlusconi-Partei Forza Italia gehört.

Die Gegner versuchten das Vorhaben mit dem Verweis auf eine Regelung zu verhindern, wonach öffentliche Gebäude und Plätze erst zehn Jahre nach dem Tod bekannter Persönlichkeiten deren Namen bekommen dürfen – ohne Erfolg. (dpa)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen