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Skandal um Spaniens Alt-KönigAudioaufnahmen von Juan Carlos I. veröffentlicht

Welche Rolle spielte Spaniens damaliger König beim Putschversuch im Jahr 1981? In nun geleakten Gesprächen mit seiner Geliebten gibt er Hinweise.

Madrid, 23. Februar 1981: König Juan Carlos spricht zu den Bürgern (Fernsehbild) Foto: Scanpix/picture alliance

Madrid taz | Spaniens Alt-König Juan Carlos I. sorgt mal wieder für Schlagzeilen: Jüngst erschienen in der holländischen Zeitschrift Privé Fotos aus den 1990er Jahren. Sie zeigen den damaligen spanischen Staatschef mit der Schauspielerin Bárbara Rey bei einem leidenschaftlichen Kuss. Damit ist endlich eine Beziehung bestätigt, über die lange schon gemunkelt wurde.

Kurz darauf erschienen auf spanischen Internetseiten auch Audiomitschnitte: Im Gespräch mit seiner Geliebten beklagt der Monarch sich über sein Privatleben mit Königin Sofia, lässt sich über Politiker aus und macht Andeutungen zum gescheiterten Putschversuch am 23. Februar 1981.

Er lebe in einem getrennten Flügel des königlichen Sitzes im Waldgebiet El Pardo vor den Toren Madrids, berichtet der Monarch: Sofia schließe sich in ihrem Zimmer ein. Sie sei sauer auf ihn. Und fügt dann hinzu: „Für mich ist das super bequem. Als Königin erfüllt sie ihre Aufgaben hervorragend. Sie hält alles aus und macht sich mit keinem anderen davon.“

Juan Carlos I. hat seit Langem den Ruf eines Frauenhelden. Im Jahr 2014 dankte er nach einem Skandal ab: Er brach sich bei einer geheimgehaltenen Elefantenjagd eine Hüfte. Auch zu dieser Zeit war der Monarch in Begleitung „einer speziellen Freundin“, der Deutschen Corinna zu Sayn-Wittgenstein.

König Juan Carlos I. galt einmal als Retter der Demokratie

Am brisantesten sind Audiomitschnitte zum gescheiterten Putsch am 23. Februar 1981, nur knapp drei Jahre nach der Verabschiedung einer demokratischen Verfassung und dem damit einhergehenden endgültigen Ende der Diktatur in Spanien: „Ich kann über Alfonso Armada nur lachen, Liebling. Sieben Jahre im Gefängnis und dann geht er in sein Landhaus in Galicien und sagt kein einziges Wort“, lobt Juan Carlos I. seinen engen Vertrauten, der bis 1977 Stabschef im Königshaus war. General Armada war einer der Anführer des Putsches am 23. Februar 1981.

Mit seiner Geliebten spricht der Monarch über seine Ehe – und den Putsch

Stunden, nachdem die Armee in mehreren Kasernen des Landes mit Panzer ausgerückt war und die Guardia Civil das Parlament besetzt hatte, trat König Juan Carlos I. in Uniform des Oberbefehlshabers der Streitkräfte im Fernsehen auf und verurteilte den Putschversuch. Seither gilt der Monarch, der einst von Diktator Francisco Franco als Nachfolger bestimmt worden war, als Retter der Demokratie.

Dennoch rissen die Gerüchte nie ab, der Monarch selbst sei eingeweiht gewesen. Erst als der Staatsstreich nicht so lief, wie geplant, habe er ihn verurteilt. Dokumente, die das bestätigen oder widerlegen könnten, sind bis 2031 unter Verschluss und damit wohl bis nach dem Tod aller Beteiligten.

Die Mitschnitte wurden vermutlich vom Sohn der Schauspielerin Rey der Presse zugespielt. Seine Mutter hatte sie wohl zur eigenen Sicherheit aufgenommen. Nachdem 1997 in ihre Wohnung eingebrochen wurde und – vermutlich vom spanischen Geheimdienst – Fotos und andere Unterlagen geraubt wurden, traf sich Rey mit einem königlichen Gesandten. „Der König steht in meiner Schuld. Ich war nie eine Nutte. Aber wenn ich es sein muss, werde ich die teuerste Nutte der Welt sein. […] Ich kann ihn die Krone kosten“, warnte sie empört. Auch davon liegen Mitschnitte vor.

Circa 3,6 Millionen Euro Schweigegeld aus Staatskassen

Schließlich erkaufte sich Juan Carlos I. das Schweigen Reys mit Zahlungen aus den Kassen des Geheimdienstes, die sich auf über 600 Millionen Peseten – etwa 3,6 Millionen Euro – summiert haben sollen. Alle Regierungen, egal welcher politischen Ausrichtung, deckten den Monarchen. Erst in den 2000er Jahren wurden die jährlichen Zuwendungen eingestellt.

Die Mitschnitte beschäftigen seit Tagen die spanischen Talkshows. Die einen machen daraus die Geschichte einer bösartigen Geliebten, die den König erpresst und der „armen Königin Sofia“ Schaden zufügt. Die anderen stellen den Monarchen in den Vordergrund.

In einer der Aufnahmen warnt Juan Carlos I. vor Linken und Intellektuellen „die hinter einer Sache stecken, die Republik heißt“. 30 Jahre nachdem diese Aufnahmen gemacht wurden, ist die Monarchie unbeliebter denn je – nicht zuletzt dank des Lebenswandels des Altkönigs. Diesen Imageverfall muss jetzt Thronfolger Felipe VI. aussitzen – während Vater Juan Carlos I. sein Millionenvermögen im Golfemirat Abu Dhabi genießt. Wie genau er es angehäuft hat, bleibt ungewiss. Am arabischen Golf lebt er fernab des spanischen Fiskus. In seiner Heimat wurde seit Jahren gegen ihn ermittelt – schließlich wurden die Ermittlungen eingestellt. Denn ein König gilt laut Verfassung als „unantastbar“.

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2 Kommentare

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  • Ich verstehe leider nur Bahnhof bzw. Frauenheld (bittäää)

  • Naja. Mal im Ernst.



    Was soll frauman denn von solchen gepudert & gebenedeiten Wänstern von Gottes Gnaden auch anderes erwarten .•

    Louis Quatorze verlangte jeden Morgen den Gott werden ließ - von einem seiner Bediensteten - ihm den Pimmel zu küssen!



    Noch Fragen

    unterm—— ein paar Blätter weiter —



    Der Auszug der Milliardäre aus der Verantwortung by Isolde Charim



    Kolumne Knapp überm Boulevard



    taz.de/Tech-Invest...er-Thiel/!6041339/

    Yes. Von der Monarchie zur Oligarchie -



    Nur ein Schritt! Newahr. Indeed



    Normal

    Na Mahlzeit - lang gezogene Rotznasen in ihren ewigen kurzen Hosen & abgehoben mit ehrn Sandkastenschäufelchen - immer wieder - zB -



    Davos - echt weh tut! Woll



    de.wikipedia.org/w...ltwirtschaftsforum