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Wenn in der Stadt mit dem Feuer gespielt wird

Beobachten und kommentieren ist bisweilen interessanter, als ausgehen und rumstehen. Dann vor allem, wenn zwei junge Männer auf einer Kreuzberger Hofparty versuchen, einen Grill anzuwerfen. An und für sich keine große Sache. Ein bisschen Papier unter die Kohle und fertig. Wer sicher gehen will, nimmt noch einen Anzünder.

Die beiden Männer wollten sicher gehen. So brannte also der Anzünder und bald war er abgebrannt. Dem nächsten Anzünder ging es ebenso. Also kommentierte der Beobachter. Ihr müsst wedeln, das Feuer braucht Luft.

Wedeln also, nur womit? Der Plastikdeckel einer Tupperschüssel war zu klein. Hat denn hier keiner eine taz, rief der Beobachter. Nein, auch keine taz. Dafür jede Menge Anzünder. Die Kohle glühte noch immer nicht.

Wenn das meine Nachbarin in Brandenburg sehen würde, raufte sich der Beobachter die Haare. Für die wären alle Vorurteile über Städter bestätigt. Ein anderer meinte, in der Stadt seien sie eher so drauf spezialisiert, Autos abzufackeln, als einen Grill anzuwerfen.

Berlin-Kreuzberg

152.200 Ein­wohner*innen.

In dem seit Ton Steine Scherben als rebellisch bekannten Ortsteil wird gern gezündelt. Brennende Autos gehören da wie mal die Krawalle zum 1. Mai zum Mythos.

Am Ende kam ein Blasebalg zum Einsatz. Sag einer, die Kreuzberger wüssten sich nicht zu helfen. Uwe Rada

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