Aktivisten gegen Autobahnausbau: Polizei räumt Protest in Köln
In Köln gibt es Widerstand gegen den Ausbau der A4 und die Abholzung des Gremberger Wäldchens. Die Polizei räumt protestierende Aktivisten.
Laut den Besetzer*innen waren zum Zeitpunkt der Räumung rund 50 Aktivist*innen auf dem Gelände. Bis zu 10 Protestierende harrten auf drei Plattformen in mehreren Metern Höhe aus. Ihren Aussagen zufolge war eine Hundertschaft an Polizist*innen im Einsatz.
Der Protest soll verhindern, dass Teile des Gremberger Wäldchens dem Ausbau der Autobahn 4 geopfert werden. Gegen die Räumung der Versammlung wurde Eilklage vor dem Verwaltungsgericht eingereicht, sagte Aktivist Schlomo, ein Sprecher des Bündnisses Gremberger Wäldchen bleibt!. „Auch der genehmigte legale Protest der Mahnwache wurde heute Morgen zusammen mit der Versammlung der Waldbesetzung aufgelöst“, kritisierte er.
Der Zeitpunkt der Räumung ist nach Auffassung der Besetzer*innen kein Zufall: Nach dem Abschluss der EM-Spiele in Köln habe die Polizei wieder Kapazitäten frei, um gegen die Klimaproteste vorzugehen. Auf Social Media warben die Aktivist*innen für Solidarität. Fridays for Future und andere Klimagruppen riefen dazu auf, gemeinsam in den Wald zu gehen, um den Protest gegen die Räumung zu unterstützen.
In Köln gibt es schon länger Proteste
Die Stadt Köln hatte die Aktivist*innen im Vorfeld aufgefordert, die besetzten Bäume zu verlassen. Ein Streit entspann sich über die Frage, ob die Aktivist*innen den Waldboden mit ihrem Protestcamp schädigten. Die Klimaaktiven weisen das vehement zurück. „Das ist abstrus, wenn Polizisten mit Steigeisen in die Bäume gehen – und der Wald dann für eine Autobahn gerodet werden soll“, erklärt Schlomo.
In der Stadt haben sich mehrere Bündnisse gegen den Ausbau formiert, darunter „Grembi bleibt“ – in Anlehnung an den Hambacher Forst, „Hambi“ genannt. Sie kritisieren die Zerstörung von Natur, Luft- und Lebensqualität und fordern stattdessen eine grundlegende Verkehrswende.
Der Ausbau der A 4 vom Autobahnkreuz Köln-Süd bis zum Kreuz Köln-Gremberg soll 2030 beginnen und 10 Jahre dauern. Ein Streitpunkt ist auch das Vorhaben, dafür die intakte Rodenkirchener Brücke zu sprengen und neu zu bauen.
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