unterm strich
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Kinky Friedman gestorben

Der provokante texanische Countrymusiker und Schriftsteller ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Friedman litt an der Parkinson-Krankheit. 2006 führte er gegen den republikanischen Amtsinhaber Rick Perry einen schillernden und unterhaltsamen Wahlkampf für das Amt des Gouverneurs in Texas, was ihn für viele zu einer Kultfigur machte. In den frühen 1970ern gründete Friedman die satirische Country-Band Kinky Friedman and The Texas Jewboys, aus deren Feder legendäre Songs wie „They Ain’t Makin’Jews Like Jesus Anymore“ und „Get Your Biscuits in the Oven and Your Buns in the Bed“ stammen. Musikgrößen wie Bob Dylan, Willie Nelson, Waylon Jennings und Kris Kristofferson schätzten Friedman. Friedman wurde 1944 als Sohn russisch-jüdischer Eltern in Chicago geboren. Die Familie zog im Jahr nach Friedmans Geburt nach Texas und ließ sich in Medina nieder, wo seine Eltern das Sommercamp Echo Hill Ranch gründeten. Dort hat Friedman zuletzt gelebt und dort ist er auch gestorben. 1966 machte Friedman seinen Bachelor-Abschluss in Psychologie an der University of Texas in Austin.

Aby-Warburg-Preis für Eva Illouz

Die französisch-israelische Soziologin Eva ­Illouz erhält den Aby-Warburg-Preis der Stadt Hamburg. In der Begründung hieß es, Illouz stehe mit ihrem Beitrag zur Soziologie der Emotionen in der Tradition des Kunsthistorikers Aby Warburg, nach dem der Preis benannt ist. Eva Illouz richte ihre Aufmerksamkeit darauf, wie Emotionen politische Prozesse und soziale Interaktionen steuern. Illouz hat sich zuletzt immer wieder zu Wort gemeldet, wenn es um den zunehmenden Antisemitismus ging – auch in der Linken, der sie sich zurechnet – und das Existenzrecht Israels verteidigt. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung wird ihr am 14. Oktober im Hamburger Rathaus verliehen. Neben Illouz erhält Hans Christian ­Hönes den mit 10.000 Euro dotierten Förderpreis für Nachwuchswissenschaftler. Er ist Kunsthistoriker an der Universität von Aberdeen.

Filmfest München eröffnet

Mit der DDR-Komödie „Zwei zu eins“ ist am Samstag das Filmfest München eröffnet worden. Vor dem Eröffnungsfilm kündigte Festivaldirektor Christoph Gröner an, dass das Filmfest ein Zeichen setzen wolle für Vielfalt, für Freiheit und Demokratie – und gegen rassistische, antisemitische, rechtsextreme Tendenzen. Das Filmfest München zeigt bis zum 7. Juli rund 150 Filme aus 53 Ländern, darunter traditionell auch viele deutsche Produktionen. Sein Programm spannt dabei einen Bogen von Kinderfilmen über Komödien und Dramen bis hin zu zeitgeschichtlichen und politischen Stoffen.