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Kriegs­rhetorik ohne Grenze

Die Hisbollah droht mit einem Krieg „ohne Regeln“ – und erstmals auch Zypern

Von Judith Poppe

Der libanesische Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah droht Israel mit einem Krieg „ohne Einschränkungen, ohne Regeln, ohne Grenzen“, sollte es zu einer israelischen Groß­offensive im Libanon kommen. Auch die Möglichkeit, dass seine schiitische Miliz in die nordisraelische Region Galiläa eindringe, sei weiter auf dem Tisch.

Zum ersten Mal richtete Nasrallah Warnungen auch an Zypern. Die Insel stelle Israel Flughäfen und Regionen für militärische Manöver zur Verfügung, behauptete Nasrallah am Mittwoch. Damit sei die zypriotische Regierung „Teil des Krieges geworden“, „der Widerstand [der Hisbollah; Anm. d. Red.]“ werde sich also mit ihr als Teil des Krieges auseinandersetzen.

Der Libanon unterhält freundschaftliche Beziehungen zu dem EU-Mitgliedsstaat. Zwar hat Israel Medienberichten zufolge in der Vergangenheit den zyprischen Luftraum für Übungen genutzt, jedoch nie während eines Konflikts. Eine israelische Nutzung von Luftwaffenstützpunkten auf zyprischem Gebiet ist bislang nicht bekannt.

Das israelische Militär hatte zuvor erklärt, „operative Pläne für eine Offensive im Libanon genehmigt“ zu haben. Sorgen über die Kompetenzen des eigenen Militärs spielte Armeechef Herzl Halevi herunter: Israel sei auf alle Szenarien und auf die Fähigkeiten der Hisbollah vorbereitet.

Derweil ist es zu einem offenen Konflikt zwischen dem israelischen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und der Armee über die weitere Kriegsführung in Gaza gekommen. „Jeder, der glaubt, wir könnten die Hamas beseitigen, liegt falsch“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Mittwoch in einem Fernsehinterview. Er bezeichnete damit Israels zentrales Kriegsziel als illusorisch. Netanjahus Büro sagte, dass das Sicherheitskabinett weiterhin für die Zerstörung der Hamas kämpfe.

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