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Die Kunst und das liebe Geld: Die überraschende Festnahme des aus Kuba stammenden Kunstmäzens und Investors Alberto Vilar am Donnerstag in New York wird voraussichtlich keine direkten Auswirkungen auf den Kulturbetrieb in Deutschland und Österreich haben. Zwar war die Salzburger Festspielleitung gestern zunächst nicht zu einem Kommentar bereit. Wie es in der Mozartstadt jedoch heißt, habe man sich aber bereits seit 2002 nach anderen Sponsoren umgesehen, als die Millionen Vilars wegen dessen finanzieller Schwierigkeiten versiegten. Auch für die Wiener Staatsoper werden keine Auswirkungen erwartet, weil sich das Haus in den vergangenen Jahren „umorientiert“ habe. Gleichlautend äußerte sich der Sprecher des Baden-Badener Festspielhauses, das Vilar ebenfalls mit Finanzspritzen unterstützt hat. „Dem Betrieb des Hauses wird die Festnahme nicht schaden“, sagte Sprecher Rüdiger Beermann. Der 64 Jahre alte Vilar war am Donnerstag unter Betrugsverdacht in New York verhaftet worden. Er soll einen Klienten um 5 Millionen US-Dollar betrogen haben. Einen Teil des Geldes soll er wiederum für Kunst-Sponsoring verwendet haben. Vilars Anwältin hatte am Samstag alle Vorwürfe gegen ihren Mandanten zurückgewiesen. Vilar soll insgesamt mehr als 225 Millionen Dollar für Oper, Ballett und Orchester gespendet haben.

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