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Ab in die Produktion!

Der Senat will das Praktikum auch für Gymnasiasten verbindlich machen

Von Luise Greve

Zwar nicht mehr in diesem Jahr, aber noch in dieser Legislaturperiode wolle man sich dafür einsetzen, an allen Berliner Schulen Pflichtpraktika in der 9. und 10. Klasse einzuführen. Das sagte Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) am Mittwoch in einer Pressekonferenz zur Praktikumswoche. Bisher ist das Betriebspraktikum in Berlin an Gymnasien nicht verpflichtend. In anderen Bundesländern dagegen ist das Praktikum der 9. und 10. Klasse für alle vorgeschrieben.

Bis dahin geht es aber erstmal um die Berliner Praktikumswoche, für die man sich nun anmelden kann. Im Juli beginnt der 9-wöchige Aktionszeitraum, Jugendliche ab 15 Jahren können dann Tagespraktika in einem oder mehreren Betrieben absolvieren. Das Projekt gibt es in vielen deutschen Städten, organisiert wird es von dem Job-Startup stafftastic in Verbindung mit lokalen Partnern.

In Berlin sind das die Initiative der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin, die Senatsverwaltungen für Arbeit und Bildung, die Agentur für Arbeit und weitere Gruppen. Die Idee: Jugendliche sollen einen Tag „reinschnuppern“. Letztes Jahr wurden über 1.400 solcher Tage absolviert. Laufen die Praktika gut, kann man vielleicht später ein längeres Praktikum oder eine Ausbildung beziehungsweise ein duales Studium dort machen.

Der duale Ausbildungsweg wird oft erwähnt bei der Pressekonferenz am Mittwoch. Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU), die auch die Schirmherrin der Praktikumswoche 2024 ist, bezeichnet ihn begeistert als den „Königsweg der Berufsausbildung“. Stefan Spieker von der IHK betont allerdings, dass junge Menschen oft andere Vorstellungen von Arbeit hätten als frühere Generationen, als Azubis noch den guten alten Spruch „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ verinnerlicht hätten. Ob die Schnuppertage also wirklich zu mehr Ausbildungsverhältnissen führen, bleibt abzuwarten.

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