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Kassel, mon amour

Glückliche Kleinstädter mit großem Eichel

Das wussten wir nicht. Kassel, die Perle Nordhessens, Ort des sagenhaften Humorfachkräftezentrums Caricatura, an die die humorlose documenta als Wurmfortsatz angedockt ist, dieses Kassel ist, entgegen aller kleinstädtischen Berichte von dort, eine Großstadt. Ja, ganz recht, mit knapp über 200.000 Menschen sogar! Einst schrieb sich dies Kassel bis 1926 Cassel mit C wie Zeh – und jetzt? Jetzt hausen dort laut einer Umfrage die frohsten Deutschen, denn „Kassel ist die glücklichste Großstadt Deutschlands, Rostock die unglücklichste“, spielte uns im Verbund mit der dpa die Süddeutsche Klassenlotterie (SKL) als hot news aus. Für die SKL hatte die einstige Elisabeth-Noelle-Neumann-Hochburg, das Institut für Demoskopie Allensbach in einem „Glücksstädte-Ranking 40 Großstädte über 200.000 Einwohner nach ihrer Zufriedenheit untersucht. Befragt wurden insgesamt 25.557 Einwohner“. Was macht die Kasseler, was macht diese Rippchen, so happy? Und was die Rostocker Nordostlichter so depri? Wir können es nur vermuten: Rostock, diese andere kleine Großstadt, verfügt schlicht nicht über ein derartiges Kaliber, wie den großen immer schon Kasseler, Sozi und Ex-Bundesfinanzminister Hans Eichel, der seit dem 24. 12. 1941 die Kasseler glücklich macht. Armes Rostock!

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