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Wenn die Polizei Platz zum Parken braucht

Es ist eine der größeren Straßen in Hamburg-Niendorf, einem Stadtteil, der an Moore und Pferdekoppeln grenzt und auch sonst wenig mit Großstadt zu tun hat. Das Polizeiauto wechselt die Fahrbahn, wird kurz zum Geisterfahrer, hält auf dem Fahrradweg und schaltet die Warnblinkanlage an. Zwei Polizisten steigen aus und gehen zu einem parkenden Auto. Langsam. Gefahr ist offensichtlich nicht im Verzug.

Das Polizeiauto blockiert den Fahrradweg und die halbe Fahrbahn.

Ein paar Minuten später steigen die beiden Polizisten in ihr Auto, fahren in eine Seitenstraße und stellen ihr Auto vor einem größeren Wohnhaus ab. „Privatparkplatz“ steht auf mehreren Schildern. „Widerrechtlich abgestellte Fahrzeuge werden kostenpflichtig abgeschleppt!“ Wieder steigen sie aus, diesmal gehen sie in einen Hauseingang nebenan. Wieder haben sie viel Zeit.

Ein mittelaltes Pärchen kommt vorbei. Als er das Polizeiauto sieht, sagt der Mann: „Tja, die stellen sich da ganz entspannt hin.“

Ganz entspannt, natürlich. Die Polizei braucht ja niemand zu rufen. Sie ist schon da.

Hamburg-Niendorf

42.200 Ein­wohner*innen.

Der Stadtteil im Bezirk Eimsbüttel hat sich vom schleswig-holsteinischen Dorf zum städtischen Wohnquartier entwickelt.

Klaus Irler

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