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Wettbewerbsverzerrer? Marco Reus in Mainz Foto: reuters

Es waren gerade einmal 23 Minuten gespielt, da führten die Tabellenkellerkinder vom FSV Mainz 05 mit 3:0 gegen Borussia Dortmund. Der Finalist der Champions League, auf den in der Wochenmitte noch Hymnen gesungen worden waren, hatte keine Chance gegen den Abstiegskandidaten. Wie jetzt? Schnell gehörte das Wort Wettbewerbsverzerrung zu den Trends auf Twitter-X. Denn der BVB hatte mit seinem lustlosen Auftritt in den Abstiegskampf eingegriffen. Bei den Mainzer Tabellennachbarn in Bochum, Köln und Berlin wird man das jedenfalls so sehen, auch weil Dortmund nicht mit der ersten Garnitur an Spielern aufgelaufen war.

Ja, die Mainzer haben gewiss Glück gehabt, auf eine Dortmunder Mannschaft zu treffen, die in der Bundesliga nichts mehr erreichen muss, die den fünften Tabellenplatz sicher hat und auch nächstes Jahr in der Champions League spielen darf. In dieser Saison gibt es noch ein einziges Spiel von Bedeutung für den BVB. Das findet am 1. Juni in London gegen Real Madrid statt. Es geht um den größten Titel im Vereinsfußball. Kein Wunder, dass der Klub den Fokus darauf legt, dass die Spieler schon jetzt vielleicht nichts anderes im Kopf haben als dieses Finale gegen Real Madrid. Solche Konstellationen sind unglücklich, am Saisonende aber nicht immer zu vermeiden. Skandalös ist der Dortmunder Auftritt nicht, so ärgerlich er auch für die Fans der abstiegsbedrohten Mannschaften sein mag. Dass Union Berlin am letzten Spieltag gegen den SC Freiburg, der sich unbedingt noch für den Europapokal qualifizieren will, spielen muss, dafür kann der BVB nun wirklich nichts. (arue)

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