: Keinen Bus beschleunigt
Die Hamburger Linienbusse sind im Schnitt deutlich langsamer unterwegs als vor 20 Jahren
Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit der Linienbusse in Hamburg ist in den vergangenen 20 Jahren gesunken. Schafften die Busse der Hochbahn im Jahr 2004 noch ein Durchschnittstempo von 20,1 Kilometern pro Stunde, so waren es im vergangenen Jahr nur noch 18,7. Allerdings stagniert dieser Wert seit zehn Jahren, wie aus einer Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion hervorgeht.
Für das ebenfalls städtische Unternehmen Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) konnte der Senat nur die Entwicklung seit 2012 angeben. Demnach sank die durchschnittliche Geschwindigkeit bei der VHH seitdem von 21,1 Kilometer pro Stunde auf 20,6 im vergangenen Jahr. Bei einzelnen Linien ist die Verlangsamung deutlich stärker, mitunter um knapp ein Drittel. Als eine Ursache für die gesunkene Geschwindigkeit nennt der Senat die Ausweitung der Tempo-30-Zonen.
„Das Busbeschleunigungsprogramm von SPD und Grünen ist völlig gescheitert“, erklärte CDU-Fraktionschef Dennis Thering. Nach seinen Worten trägt ein Baustellenchaos auf Hamburgs Straßen massiv zur Verlangsamung des Busverkehrs bei: „Nicht nur Autos stehen im Stau, sondern auch Hamburgs Busse!“ Vor gut zehn Jahren hatte der damalige SPD-Senat unter Bürgermeister Olaf Scholz ein Programm zur Busbeschleunigung auf den Weg gebracht. Nach Angaben des Senats könne das niedrigere Tempo auch Auswirkungen auf die Reichweite der E-Busse haben, denn der Energiebedarf für Heizung, Lüftung und Klima steige bei längeren Fahrten. Die Zahl der E-Busse im Nahverkehr steigt unterdessen weiter. Mitte des Jahres werde die Hochbahn über 199 Solo- und 61 Gelenkbusse mit Batterieantrieb verfügen. Jedes vierte Fahrzeug der Gesamtflotte werde dann emissionsfrei sein, teilte die Hochbahn mit.
Seit 2020 bestellen die Hochbahn und die VHH für Hamburg ausschließlich E-Busse. Bis 2030 sollen in Hamburg nur noch lokal emissionsfreie Busse fahren. Die Umstellung wird allerdings teurer als gedacht, weil die Förderung des Bundes im nächsten Jahr ausläuft. Ein E-Bus ist etwa doppelt so teuer wie ein Dieselbus. Bislang übernimmt der Bund 80 Prozent der Mehrkosten. (dpa)
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