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: Der meistgesuchte Mann Europas

Der Podcast „Inside Austria“ erzählt von dem Verdacht, dass Jan Marsalek für Russland spioniert hat

Selten sind untergetauchte Menschen medial so präsent wie derzeit, RAF-Rentnern sei Dank. Eine weitere untergetauchte Person ist Thema im Österreich-Podcast von Spiegel und Standard: Jan Marsalek. „Inside Austria“ widmet dem Hauptverdächtigen des ­Wirecard-Skandals eine dreiteilige Pod­castreihe.

Marsalek war Vorstands­mitglied des Zahlungsdienstleisters, als 2020 ein Bilanzloch von über 1,9 Milliarden Euro festgestellt wurde. Marsalek tauchte ab, nach ihm wird wegen Bilanzfälschung und Börsenmanipulation gefahndet. „Es ist der mutmaßlich größte Betrugsfall Deutschlands seit 1945“ heißt es in dem Podcast.

„Inside Austria“ berichtet von weiteren spektakulären Vorwürfen gegen Marsalek: Er soll jahrelang für den Kreml spioniert haben. Mit JournalistInnen vom ZDF und der russischen Investigativplattform „The Insider“ verfolgten Spiegel und Standard Marsaleks Spuren nach Russland. Die Ergebnisse der Recherche wecken Erinnerungen an Spionagethriller wie „James Bond“ oder „Der Spion, der aus der Kälte kam“.

Der Podcast beleuchtet, wie der Wiener Schulabbrecher Jan Marsalek zum Vorstandsmitglied von Wirecard aufsteigen konnte, wie er in Kontakt mit russischen Geheimdienstlern kam und welche Dienstleistungen er für Moskau erledigte. Und wie er als untergetauchter Mann lebt. Spoiler: Offenbar nahm er nach der Flucht die ­Identität eines orthodoxen Priesters an.

Spannend und informativ erzählt „Inside Austria“ jede Woche von den größten Skandalen der Alpenrepublik. Die Serie über Jan Marsalek sticht dabei heraus und holt die ZuhörerInnen mit einer Mischung aus überzeugendem Spannungsbogen und gutem Sounddesign ab. Dabei kommen sowohl Fans von True-Crime-Podcasts als auch politisch und journalistisch Interessierte auf ihre Kosten. Die letzte Folge der Reihe ist ab Samstag, 16. März, auf Spotify und allen gängigen Pod­cast-Plattformen zu finden. Livio Koppe

„Inside Austria“, auf allen gängigen Plattformen