5 dinge, die wir gelernt haben:
1 Asylbewerber sollen für 80 Cent arbeiten
Vor Kurzem führte der CDU-Landrat Christian Herrgott im thüringischen Saale-Orla-Kreis ein, dass Asylbewerber:innen dort künftig zu vier Stunden täglicher Arbeit herangezogen werden sollen – für 80 Cent die Stunde. Sie sollen dadurch mehr Tagesstruktur bekommen. Wenn sie nicht mitmachen, drohen finanzielle Sanktionen. Nun denkt Reinhard Sager, Verbandspräsident des Deutschen Landkreistages, noch größer. In ganz Deutschland möchte er Asylbewerber:innen zum Arbeiten verpflichten. Wir hätten einen radikalen Gegenvorschlag: reguläres Arbeitsrecht für alle!
2 Immer noch nicht equal
Ganz neue Ideen braucht es auch bei der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Denn hier ist zu vieles noch so wie früher: Er arbeitet, sie kümmert sich um den Haushalt und die Kinder. Zum Equal Care Day am 29. Februar veröffentlichte das Bundesfamilienministerium eine Statistik, dass Frauen durchschnittlich 43,8 Prozent mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer leisten. Frauen stehen beispielsweise pro Woche drei Stunden länger in der Küche. Knapp die Nase vorn haben Männer nur beim Gärtnern und Handwerken.
3 Deutschland kann doch Fußball
Beim Fußball scheiterten die DFB-Frauen und -Männer in den vergangenen Jahren ganz gleichberechtigt und flogen jeweils in der Gruppenphase ihrer Weltmeisterschaften raus. Dieses Jahr soll alles anders werden. Die Frauen haben jetzt schon mal vorgelegt: Gegen die Niederländerinnen gelang ihnen ein 2:0-Sieg und damit die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris im Sommer. Gemeinsam mit ihrem ewigen Interimstrainer Horst Hrubesch sangen sie danach Schlager von Andrea Berg – und tranken holländisches Bier.
4 Otfried Preußler spaltet
In Pullach wird gerade das nächste Stück des großen Kulturkampfes aufgeführt. In der einen Ecke: Schulleiter Benno Fischbach, der nicht mehr will, dass sein Gymnasium nach Otfried Preußler benannt ist. Der Grund: Preußlers Erstlingswerk „Erntelager Geyer“, in dem dieser das Leben in der Hitlerjugend beschönigt. In der anderen Ecke steht FAZ-Herausgeber Jürgen Kaube, der zu der Idee schreibt: „So dumm, dass es wehtut.“ Die Handschuhe wurden offenbar schon abgelegt.
5 Indien feiert Hochzeit des Jahres
Der Sohn des reichsten Inders, Mukesh Ambani, will heiraten. Dafür spendierte Ambani ein kostenloses Essen für 50.000 Bewohner seines Wohnortes. An diesem Wochenende folgt nun eine Feier mit Rihanna, Bill Gates, Mark Zuckerberg, dem König von Buthan und Ivanka Trump. Die eigentliche Hochzeit findet später im Jahr statt. (madi, befi)
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