: Weltweiter Versand
Damit es mit der Paketzustellung besser klappt als beim Onlineshopping: Wie Forschende kostenfrei an Plasmide kommen – und wozu das wichtig ist
Forschende, die in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlichen, verpflichten sich damit, der Fachkollegenschaft in aller Welt ihre spezifischen Forschungsreagenzien auf Anfrage zugänglich zu machen. Dazu zählen etwa Zelllinien, Antikörper oder Plasmide. Diese ringförmigen DNA-Moleküle sind ein zentrales Werkzeug für fast alle molekularbiologischen Experimente. Sie dienen der Wissenschaft dazu, einzelne Gene zu vermehren und von einem Organismus auf den anderen zu übertragen. Die Bereitstellung und der Versand dieser Reagenzien ist für die versendende Einrichtung mit Kosten und Mühen verbunden – für die Tiefkühllagerung, die teilweise aufwendige Verpackung und die erforderlichen Formulare. Insbesondere die notwendigen vertraglichen Vereinbarungen zum Schutz des intellektuellen Eigentums bringen einen beträchtlichem administrativem Aufwand mit sich.
Aurelio Teleman, Abteilungsleiter am Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), und das DKFZ haben ein Unternehmen gegründet, das den Wissenschaftlern und Forschungsinstitutionen diesen Aufwand abnehmen soll. Der Plan: Wissenschaftler können ihre Plasmide kostenfrei bei der European Plasmid Repository hinterlegen, das Unternehmen gibt sie auf Anfrage gegen Gebühr weiter. Es gibt zwar bereits Unternehmen, die einen vergleichbaren Service anbieten, das wichtigste hat seinen Sitz in den USA. Doch Teleman zielt zunächst hauptsächlich darauf ab, Forscher im DKFZ sowie aus anderen Heidelberger Wissenschaftseinrichtungen zu gewinnen. „Für Wissenschaftler in Heidelberg ist es viel bequemer, uns ihre Plasmide anzuvertrauen, als sie aufwendig nach Übersee zu verschicken. Wir erfüllen alle europäischen Datenschutzvorgaben und kümmern uns außerdem routinemäßig darum, dass Materialübertragungsvereinbarungen unterzeichnet werden, die die Nutzungsrechte regeln.“ Lars Klaaßen
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