Eliteschulen, Erotik und Endzeitstimmung: Was wir diese Woche gelernt haben
Frankreichs Bildungsministerin blamiert sich, der Papst ist auf verlorener Mission und wir haben eine neue Pandemie.
Frankreichs Bildungsministerin plaudert zu viel
Nach sechs Monaten hatte Amélie Oudéa-Castéra genug. Sie nahm ihren Sohn Vincent von der staatlichen Schule und steckte ihn auf ein Privatcollège. Der klassische Move von französischen Eliteeltern. Auf den die neue französische Bildungsministerin aber offenbar auch noch stolz ist. So lästerte sie auf ihrer ersten Pressekonferenz, dass auf den staatlichen Schulen die Stunden so oft ausfallen. Blöd nur: Laut der damaligen Klassenlehrerin fiel bei Vincent in den sechs Monaten nicht eine einzige Stunde aus. Quel dommage!
Der Papst kämpft weiter gegen die Dämonen
Auch Papst Franziskus muss sich mit peinlichen Themen herumschlagen. Ein früheres Buch seines Kurienkardinals ist aufgetaucht und die Konservativen toben. In dem Buch geht es um den Unterschied zwischen männlichem und weiblichem Orgasmus und eine erotische Begegnung am Strand. Franziskus reagierte und sagte in einer Predigt, dass der Kampf gegen die Lust ein Leben lang andauert.
Die Tierwelt steckt tief in einer Pandemie
Apokalyptisch war die Stimmung auf einem Strand in Patagonien, als Tierschützer*innen dort hunderte tote See-Elefanten-Babys entdeckten. Gestorben sind sie an der Vogelgrippe, die sich zu einer hochgefährlichen Pandemie entwickelt. Millionen Vögel sind schon verendet und jetzt erwischt es auch die Säugetiere. Eisbären könnten als nächstes betroffen sein, ein Männchen starb, nachdem es vom Fleisch infizierter Robben fraß. Nur der Mensch steht mal wieder über allem, eine Ansteckung ist sehr selten.
Deutschland ist Pinkelpausenparadies
Der schlimmste Feind des Menschen sind ja aber sowieso andere Menschen. Von einem besonders gemeinen Beispiel berichten die Mitarbeiter*innen von Centrelink in Australien. Wenn sie auf die Toilette gehen wollen, müssen sie ihren Status auf Pause ändern und ab dann läuft die Uhr. Wenn sie nach fünf Minuten nicht wieder am Platz sitzen, gibt es Verwarnungen. In Deutschland ist so eine generelle Überwachung der Toilettenzeit übrigens verboten. Doch auch hier geht nicht alles: Abmahnungen kann es bei privaten Telefonaten oder Lesen auf dem Pott geben.
Amerikaner*innen sollen weniger lesen
Weniger zu lesen wird es bald für Autofahrer*innen auf den amerikanischen Highways geben. „Hocus Pocus, drive with focus“ zum Beispiel stand jahrelang auf riesigen Hinweistafeln über den Autobahnen. Doch damit soll jetzt Schluss sein, die beliebten Tafeln lenken die Autofahrer*innen angeblich zu sehr ab. Aber ob sie wirklich der Grund für die jährlich fast 20.000 Toten durch Autounfälle in den USA sind?
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Christian Lindner
Die libertären Posterboys
Außenministerin zu Besuch in China
Auf unmöglicher Mission in Peking
Olaf Scholz’ erfolglose Ukrainepolitik
Friedenskanzler? Wäre schön gewesen!
Rücktrittsforderungen gegen Lindner
Der FDP-Chef wünscht sich Disruption
Neuer Generalsekretär
Stures Weiter-so bei der FDP
Zuschuss zum Führerschein?
Wenn Freiheit vier Räder braucht