Ukraine und Russland einigen sich: Größter Austausch von Gefangenen
Mehr als 400 ukrainische und russische Soldaten können in ihre Heimat zurückkehren. Vermittelt haben offenbar die Vereinigten Arabischen Emirate.
Das Verteidigungsministerium in Moskau verkündete im Onlinedienst Telegram die Freilassung von 248 russischen Soldaten. Sie würden nun medizinisch und psychologisch betreut. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski erklärte seinerseits in Kiew: „Mehr als 200 unserer Soldaten und Zivilisten sind aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt.“ Auf Telegram veröffentlichte er ein Video von feiernden Männern in Militäruniform.
Seit fast fünf Monaten hatte keines der beiden Länder mehr einen Gefangenenaustausch verkündet. Kyjiw hatte Moskau vorgeworfen, entsprechende Vereinbarungen aus politischen Gründen zu blockieren. „Es gab eine lange Pause bei den Austauschaktionen, aber es gab keine Pause bei den Verhandlungen“, betonte Selenski. Dass diese nun erfolgreich gewesen seien, sei eine „gute Nachricht“.
Nach Angaben Moskaus war der Austausch das „Ergebnis eines schwierigen Verhandlungsprozesses“, der mithilfe der Vereinigten Arabischen Emirate erfolgt sei. Die Emirate erklärten, die Vereinbarung spiegele ihre „starken freundschaftlichen Beziehungen“ sowohl mit Russland als auch der Ukraine wider.
Seit Beginn des Krieges vor fast zwei Jahren haben Russland und die Ukraine schon mehrmals Gefangene ausgetauscht. Die Gefangenenzahlen sind nicht öffentlich.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
EU-Gipfel zur Ukraine-Frage
Am Horizont droht Trump – und die EU ist leider planlos
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen