: YORCKSTRASSE 59
1988 wird die Yorckstraße 59 zum linken Hausprojekt. Rund 60 Menschen wohnen in vier Fabriketagen zusammen. Die linke und alternative Szene in Kreuzberg geht hier ein und aus. Das Haus beherbergt zahlreiche politische Initiativen wie die Antirassistische Initiative und das Anti-Hartz-Bündnis. Im Sommer 2003 geht der alte Besitzer Pleite. Der neue Eigentümer, Marc Walter, ein Hamburger Unternehmensbera ter, erwirbt das Haus bei einer Zwangsversteigerung für 1,45 Millionen Euro. Den Bewohnern, die bis dato 2,39 Euro pro Quadratmeter gezahlt hatten, flattert eine „marktübliche“ Mieterhöhung von 100 Prozent ins Haus. Alternativ wird ihnen angeboten, das Haus für 2,5 Millionen Euro zu kaufen. Das Gegenangebot der Bewohner: 760.000 Euro.
Im Dezember 2004 erwirkt Walter einen rechtskräftigen Räumungstitel. Die Yorck 59 wird zum Politikum. Im Mai 2005 macht der städtische Liegenschaftsfonds den Bewohnern drei Ersatzangebote, darunter eine Poliklinik in Friedrichshain. Die Frist von zwei Wochen Bedenkzeit empfinden die BewohnerInnen jedoch als zu kurz, um die Angebote ernsthaft zu prüfen. Es kommt zur Räumung. PLU