: Steinwürfe undein abgesagtes Spiel
In Marseille werden bei einer Attacke auf den Bus des Fußballteams von Olympique Lyon mehrere Menschen verletzt. Politiker fordern harte Strafen
Frankreichs Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra hat die skandalösen Vorfälle vor dem letztlich abgesagten Fußballspiel zwischen Olympique Marseille und Olympique Lyon verurteilt. Unter anderem war der Mannschaftsbus der Gäste aus Lyon mit Steinen angegriffen worden. Olympique Lyons Trainer Fabio Grosso wurde dabei am Kopf getroffen.
„Diese inakzeptablen Taten verleugnen die Werte des Fußballs und des Sports, und ihre Täter müssen alle gefunden und streng bestraft werden“, schrieb Oudéa-Castéra bei X, vormals Twitter. Die Bilder seien empörend. Laut Innenminister Gérald Darmanin gab es bereits neun Festnahmen. Beim Sender BFM berichtete der 41 Jahre alte Politiker zudem von fünf verletzten Polizisten.
Oudéa-Castéra (45) schrieb von Aktionen, die von „Dummheit und Hass“ geprägt seien und nichts mit Sport zu tun hätten. Nach den Ausschreitungen des heiklen Aufeinandertreffens zwischen den südfranzösischen Rivalen war die Ligapartie in Marseille abgesagt worden. Es hatte auch Attacken auf Busse mit Fans von Lyon gegeben, dabei sind nach Polizeiangaben Anhänger leicht verletzt worden.
„Es gibt absolut keinen Platz für Gewalt im Fußball, weder auf dem Platz noch außerhalb“, schrieb Fifa-Präsident Gianni Infantino bei Instagram. Er appellierte an die zuständigen Behörden, geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Zudem postete der 53 Jahre alte Schweizer ein Foto von Grosso und schrieb dazu: „Forza Fabio.“
Ausschreitungen sind bei Spielen der beiden Clubs keine Seltenheit. Vor knapp zwei Jahren war eine Partie in Lyon abgebrochen worden, nachdem der damals für Marseille aktive Ex-Nationalspieler Dimitri Payet von einer vollen Wasserflasche am Kopf getroffen worden war.
Auf der rechten Seite des Mannschaftsbusses klaffte am Sonntag ein riesiges Loch, als das Team das Stade Vélodrome erreichte. „Was mit Fabio Grosso, dem Trainer von Olympique Lyon, passiert ist, muss verhindert werden, es ist völlig inakzeptabel“, erklärte Marseilles Präsident Pablo Longoria. (taz, dpa)
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