: der schwerpunkt
Letzte Ruhe Raumgreifend, kitschig, kein bisschen zurückhaltend: Die Gräber von Sinti und Roma – hier fotografiert im Bremer Ortsteil Buntentor – würden in Südeuropa nicht weiter auffallen. Aber sie stechen hervor auf protestantisch geprägten deutschen Friedhöfen und sprengen so manche festsitzende Vorstellung davon, wie eine würdevolle Ruhestätte auszusehen hat. Den trauernden Angehörigen bringt das schiefe Blicke ein, manchmal auch gezischte Kommentare – als hätte all der jenseitige Prunk nicht sehr viel zu tun mit der weit zurückreichenden Verfolgung zu Lebzeiten und der konkret geplanten Auslöschung während der nationalsozialistischen Herrschaft. Ein Anlass für die deutsche Mehrheitsgesellschaft, sich mit ihrer eigenen Rolle zu beschäftigen, mit Ausgrenzung und Othering? Nö. Umso mehr Halbwissen umwabert die Minderheit und ihre angeblich immerwährenden Traditionen. Zum Thema
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen