WAS MACHT EIGENTLICH ... die Demokratische Linke?
: Namensspiele

Sie hat nur 60 Mitglieder. Bei der letzten Wahl zum Abgeordnetenhaus bekam sie nur 0,6 Prozent. Nun ist die Berliner „Demokratische Linke“ (DL) einer der letzten Stolpersteine auf dem Weg zu einem Bündnis aus 60.000 PDSlern und 6.000 Anhängern der Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG).

Vor – na klar – sechs Jahren gründete sich die Splitterpartei DL in Friedrichshain aus frustrierten Anhängern von PDS, SPD und Grünen. Wollte „wirklich linke Politik, nicht so USPD-mäßig“, sagt Udo Eisner, der stellvertretende Vorsitzende. Richtig erfolgreich war die DL damit nie. Dennoch steht sie plötzlich bundesweit in der Öffentlichkeit: Sie besitzt den Namen, unter dem ein neues Bündnis aus PDS und WASG am liebsten zur Bundestagswahl antreten will.

„Zur Not werden wir die Namensrechte einklagen“, droht Parteivize Eisner – und bietet gleichzeitig einen Ausweg an. „Wenn die uns mitspielen lassen, geben wir auch den Namen.“ Programmatisch wolle man mitreden, Posten begehre man nicht, erklärt Eisner. Das habe er WASG und PDS auch schon vor Wochen in einem Aufruf zur Zusammenarbeit wissen lassen – nur hätten die nicht reagiert.

Der WASG bleiben nun zwei Möglichkeiten: Entweder sie nimmt nach SAV und sonstigen Trotzkisten eine weitere Splittergruppe auf – oder sie überlegt sich einen neuen Namen. Das wäre nicht das erste Mal: Im Frühjahr wurde der Linkspartei vom Landgericht Düsseldorf das Kürzel ASG aberkannt. Ein Bildungsanbieter hieß schon so.

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