: Bethanien: Der klassische Besetzerhit
Am 8. Dezember 1971 wurde das ehemalige Krankenhaus Bethanien erstmals besetzt – genauer gesagt war es nur das Schwesternwohnheim, das kurzerhand in Georg-von-Rauch-Haus umbenannt wurde. Von Rauch, Mitglied der Bewegung 2. Juni, war wenige Tage zuvor von der Polizei erschossen worden. Bei einem Teach-in in der alten TU-Mensa zu seinem Gedenken spielten Ton Steine Scherben, anschließend zog man gemeinsam zur Bethanien-Besetzung. Nach Verhandlungen mit dem Bezirk durften die jungen Besetzer bleiben. Bei einer Razzia im April 1972 mit rund 400 Polizisten wurde in dem Haus angeblich Sprengstoff gefunden. Die Besetzung und die Razzia verewigte Scherben-Sänger Rio Reiser in dem „Rauch-Haus-Song“ – bis heute ein Evergreen auf linken Demos (siehe links). „Schmidt, Press und Mosch“ kennt zwar niemand mehr, sie waren aber damals mit dem Bau des Neuen Kreuzberger Zentrums rund ums Kottbusser Tor befasst. Das belastet aufgrund übler Spekulationen bis heute die Landeskasse.