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jetzt ist die zeit für … das ende der armut

Stefan Hunglinger Foto: D.-P. Brill

In Deutschland ist ein Fünftel der Bevölkerung von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Und mehr als jedes fünfte Kind. Zwar ist die hohe Inflationsrate zuletzt leicht gesunken. Doch eine sinkende Rate bedeutet noch lange keine spürbare Entlastung für die Armen. Ihre Not dürfte sich in den kommenden Monaten noch vergrößern. Es sind auch Kirchengemeinden, die mit Initiativen, Tafeln, Sozialkaufhäusern und Tauschbörsen die Bedürftigkeit abfedern. Die Stadtmissionen stehen Wohnungslosen mit Mahlzeiten, Waschmöglichkeiten und freundlichen Worten zur Seite. Dieses Engagement verdient Anerkennung, insbesondere die vielen Ehrenamtlichen verdienen Lob für ihren Einsatz. Doch: Die Kirche darf sich nicht einrichten als Lückenbüßerin bei staatlichem Versagen. Die Abschaffung der Armut und Wohnraum für alle. Das sollten Ziele der Kirche sein. Dafür sollte sie stärker ihr politisches Gewicht einsetzen. Als ob es Gott nicht gäbe, müssen wir mit gesellschaftlichen Problemen zurechtkommen. So schrieb Dietrich Bonhoeffer, so sprach Dorothee Sölle. Gott ist keine Ausrede, die Armen sind nicht fürs gute Gewissen da. Jetzt ist die Zeit für eine mutig-prophetische Kirche, die Strukturfragen stellt.

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