5 dinge, die wir gelernt haben:
1 FDP liest wochentaz
Bei der Oberbürgermeisterwahl in Schwerin treten der Amtsinhaber Rico Badenschier (SPD) und der AfD-Kandidat Leif-Erik Holm in einer Stichwahl gegeneinander an. Die CDU hatte schon einige Zeit gebraucht, bis sie sich zu einer Wahlempfehlung für Badenschier durchringen konnte, die FDP möchte nun ganz auf eine Empfehlung verzichten. Offenbar hat man dort beschlossen, die Recherche zur rechts blinkenden FDP aus der letzten wochentaz erneut zu belegen.
2 Krankenschwestern trinken keine Hafermilch
Behauptet jedenfalls der ehemalige Innenminister Thomas de Maizière. Im Zeit-Interview schwadronierte er von der angeblichen Faulheit der Generation Z und wie ungerecht diese gegenüber der hart arbeitenden Krankenschwester sei, die keine Zeit für den Hafermilch-Cappuccino habe. Warum auch für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege kämpfen, wenn man stattdessen 20-Jährigen die Schuld in die Schuhe schieben kann?
3 Für reiche Sylt-Urlauber:innen sind die Zeiten hart
Vor einem Jahr mussten sich Sylt-Reisende davor fürchten, dass der Pöbel dank 9-Euro-Ticket ihre Insel überfällt. Nun klebten sich fünf Aktivist:innen der Letzten Generation auf dem Sylter Flughafen an einen Privatjet, den sie zuvor mit Farbe besprüht hatten. Die Aktion soll etwa 200.000 Euro Sachschaden verursacht haben. Aber keine Sorge, wenn der Klimaaktivismus gestoppt wird, herrscht endlich wieder Ruhe auf Sylt. Unter dem Meeresspiegel ist es still, versprochen!
4 Immobilienpreise brechen ein
Ein neuer Index zeigt: Die steigenden Zinsen führen auch in den Metropolen zu fallenden Immobilienpreisen. Eine Kehrtwende, nachdem die Preise seit 2010 mit dem Beginn der Niedrigzinspolitik immer weiter gestiegen waren. Könnte es sein, dass der Anteil der Hipster, Student:innen und Künstler:innen an Gentrifizierung und Verdrängung am Ende doch etwas kleiner war als vermutet und der Anteil der Konzerne auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten für spottbilliges Geld dafür größer? Aus Berlin können wir jedenfalls vermelden: Nicht weniger Hipster als vorher unterwegs!
5 Die Polizei ist mal wieder auf dem Holzweg
In Berlin ermittelt die Polizei gegen einen Journalisten des Tagesspiegels, den sie des Linksextremismus verdächtigt, nachdem er über einen AfD-nahen Polizisten berichtet hatte und daraufhin von diesem angezeigt worden war. Bei seiner Tätigkeit als Redakteur könne es sich um Tarnung handeln, so die Argumentation. In der taz sind wir empört: Getarnte Linksextremist:innen in der Redaktion sind immer noch unser Ding! (mgu)
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