das detail: alten Säcke, die
Fußballer im gereiften Alter, die in ihrer Vita auf den ein oder anderen Titel verweisen können, sind sensible Gebilde. Es ist eine gewisse Vorsicht geboten. Sie sind ungemein aufmerksamkeits- und vor allem wertschätzungsbedürftig. Wenn man den TV-Expereten Lothar Matthäus etwa als „Weltmeister“ anspricht, dann wird gleich vieles einfacher. Anders lässt es sich kaum erklären, dass viele das so handhaben.
Thomas Müller, 33, ist zwar viel jünger als Matthäus, der Umstand aber, dass er noch mitkickt, macht den Umgang mit ihm eher komplizierter. Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern, bewies am Samstag Geschick. Er erklärte den Thomas „für unverzichtbar“, hatte er doch gegen den Abstiegskandidaten Schalke nicht nur mal wieder von Anfang an gespielt, sondern nach anfänglichen Fehlversuchen gar ein Tor erzielt. „Der Dosenöffner“, wie Fußballexperte Hainer hervorhob. Müller hatte also die restlichen fünf Tore beim 6:0 mit eingeleitet.
Marco Reus, 33, spielt auch nicht mehr so häufig, plagt sich mit manchem Gebrechen, wird aber verbal von den Dortmundern Vereinsbossen aufgebaut. Identifikationsfigur, Borusse durch und durch, ganz wichtig für Borussia …
Mit der Wertschätzung für Mesut Özil, 34, ist es hierzulande nicht so gut bestellt, nachdem man das schlechte WM-Abschneiden 2018 in Verbindung mit einem Wochen zuvor geposteten Foto des Nationalspieler mit dem türkischen Autokraten Erdogan brachte. Jetzt hat Özil es einfach noch einmal getan – als Erdogans Wahlkampfhelfer. Aufmerksamkeit hat er zumindest bekommen. (jok)
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