wortwechsel
: Menschen, die mit Tieren reisen

Die Einhaltung der Klimaziele fordert alle Generationen heraus, aber auch die Politik muss mitziehen. Haustiere gehören zur Familie und reisen mit Herrchen und Frauchen im Zug

Reisende Tiere finden überall ein gemütliches Plätzchen, so wie diese Bulldogge in einem ICE Foto: imago

Klimapolitik

„Es braucht auch die vorletzte ­Generation“, wochentaz vom 6.–12. 5. 23

Die taz ruft also zum ehrlichen Wettstreit auf, wie Deutschland und Europa klimaneutral werden sollen. Solange Klimasaboteure wie die FDP, die Ampelregierung, grüne Pragmatiker, Klimajournalisten, Wissenschaftler und aktive Klimaschützer dem gleichen Narrativ „klimaneutral“ folgen, wird es keine nennenswerten Änderungen in Deutschland geben.

Klimaveränderung ist nur Symptom des umfassenden ökologischen Niedergangs. Das Phantomziel „klima­neutral“, dass nie zu erreichen sein wird, weil es abstrakt und wirklichkeitsfremd ist, löst nicht unsere konkreten Probleme. Selbst bei Nettonull von CO2 und anderen Treibhausgasen geht die Erwärmung der Luft weiter, weil die weiteren Ursachen der Erwärmung nicht abgestellt werden: Raubbau an der Natur und an Menschen durch Menschen. Reinhard Giese, Rabel

Fossiler Lebensstil

„Es braucht auch die vorletzte ­Generation“, wochentaz vom 6.–12. 5. 23

Dass die taz an herausragender Stelle die Aktionen der „Letzten Generation“ in einer umfassenden Analyse über die Klimadebatte in besonderer Weise würdigt und sie vor böswilligen Angriffen in Schutz nimmt, kann nicht hoch genug ­eingeschätzt werden.

„Wir können von der ‚Letzten Generation‘ vieles lernen,“ zieht Bernhard Pötter am Ende sein Fazit. Nämlich, dass der konsequente Kampf gegen die Klimakrise „die wichtigste Aufgabe ist, die dieses Land im 21. Jahrhundert zu bewältigen hat, gemeinsam und solidarisch“. Dass sich das politische Establishment, große Teile der Wirtschaft und auch einige Gewerk­schaften dieser Herausforderung ent­ziehen, ist der eigentliche Skandal. ­Dabei ist längst klar, wir brauchen ­weniger von allem, was den Klimawandel befeuert. Wenn die Lösung, wie Pötter sie skizziert, heißt, die nötige Disruption von Prozessen und den Abschied vom fossilen Lebensstil mit der Sehnsucht nach Sicherheit und einem guten Leben zu versöhnen, gehen wir einen richtigen Weg.

Peter Lessmann-Kieseyer, Köln

Helden und Heldinnen

„Es braucht auch die vorletzte ­Generation“, wochentaz vom 6.–12. 5. 23

Tatsache ist, dass Justiz, Gesellschaft und Politik mit Hilfe der Medien diejenigen verurteilen, die sie an ihre Versäumnisse erinnern. Für die Einhaltung der gesetzlich vereinbarten Klimaziele ist es inzwischen (fast) zu spät. Dennoch hetzen, bis auf wenige Ausnahmen, die Verantwortlichen für die Zuspitzung der Situation weiterhin gegen angebliche „Klima­terrorristen“ und „kriminelle Ver­einigungen“, statt radikale Maßnahmen für die Anpassung an die Klimaveränderungen zu ergreifen.

Mit den nächsten Trockenperioden, Waldbränden und Ernteausfällen werden wir – die letzten Generationen – fest­stellen, dass die MahnerInnen unsere ­Helden und Heldinnen sind.

Wolfgang Berger,

Brigitte Beck-Stadelhofer, Kiel

Rückmeldung

„Briefeseite“, wochentaz vom 29. 4.–5. 5. 23

1. Ob man wirklich schon mal in einem Hörsaal gesessen haben muss, um ­kulturell Bedeutsames zu äußern, wage ich zu bezweifeln, nicht nur im Fall von Rudolf Steiner. Es scheint mir auch auf eine sehr abendländische Sicht hinzu­deuten.

2. Ob man Leute mit körperlicher Gewalt hindern darf, Gewalt gegen Sachen auszuüben, finde ich ebenfalls fraglich. Denn das Auto ist ja eine Sache, und zwar nicht die einzige, um sich fortzu­bewegen. Dirk H. Boks, Radbruch

Verkehrspolitik

„Zu lange auf Verschleiß gefahren“,

wochentaz vom 29. 4.–5. 5. 23

Die Bahnreform von 1994 ist misslungen, die Schulden und Subventionen, die mit der Reform vermieden werden sollten, sind auf einem Höchst-, die Pünktlichkeit auf einem Tiefststand. Während bei der Reform 1994 noch Aktivvermögen, Fahrzeuge, Verkehrsanlagen, Personal, Immobilien und Eisenbahnerwohnungen vorhanden waren, fehlt es heute an allem, um eine Verkehrswende mit der Bahn zu stemmen.

Die deutsche Verkehrspolitik hat vieles falsch gemacht, und wer glaubt, dass es mit Herrn Wissing aus der Porschefahrer-Partei besser wird, dürfte vermutlich auf dem Holzweg sein.

E. Gronimus, Theley

Reisen mit Tieren

„Bahnfahren mit Hund ist der Hammer“,

wochentaz vom 29. 4.–5. 5. 23

In Ihrem Bahnspezial stellen Sie viele Fragen, auch diese, wie das Reisen mit Hund wohl sei. Ist die Frage, wie das Reisen in der Bahn mit Kind(ern) ist, für Sie nicht relevant? Auch wenn Kinder möglicherweise noch so laut, quengelig und vielleicht auch noch unerzogen sein sollten, sind sie mir allemal lieber als ein stinkender, furzender, bellender und gegebenenfalls auch noch bissiger Hund, für dessen Ernährung übrigens auch jeden Tag ein Stück Regenwald stirbt.

Wolfram Beer, Berlin

Respekt

„Bahnfahren mit Hund ist der Hammer“,

wochentaz vom 29. 4.–5. 5. 23

Wie so oft ist es eine Frage des gegenseitigen Respekts. Man fragt einfach, ob der Hund stört, und wenn ja, geht man einfach woanders hin. Wir möchten anderen Menschen nicht den Tag verderben, insbesondere wenn sie eine Allergie haben.

Wer mit Hund unterwegs ist, kann/sollte einfach einen Maulkorb anziehen und das Problem mit der tatsächlichen oder subjektiven Gefahr für alle hat sich erledigt. Was den Preis angeht – ja Fernzüge, aber im Nahverkehr kann ich (NRW) mein „Geviech“ auch so mitnehmen.

KARL5 auf taz.de

Schöne Landschaft

„Ohne Mist“, wochentaz vom 6.–12. 5. 23

Ich bin selbst Landwirtin und begeisterte Tierhalterin (unsere Kühe kommen auf die Weide!). Um eine flächendeckend artgerechte und umweltschonende/umweltschützende Tierhaltung zu er­möglichen, unterstütze ich aber dennoch die Forderung nach einer deutlichen ­Reduktion der Tierbestände in Deutschland.

Was mir aber in der Diskussion um ­tierfreie Landwirtschaft häufig fehlt, ist genau die im Artikel beschriebene Ver­bindung von Beweidung und Naturschutz. Der Beitrag, den Wiederkäuer und andere Raufutterverwerter dadurch für die Arten­vielfalt und die Schönheit der Landschaft leisten können, ist immens und sollte noch viel mehr in den Fokus gerückt ­werden. Leonie Amann, Horst