unterm strich:
Preis für Chipperfield
Der britische Architekt David Alan Chipperfield erhält die höchste Architekturauszeichnung, den Pritzker-Architekturpreis. Subtil und doch kraftvoll, zurückhaltend und doch elegant, sei Chipperfield ein Architekt, der seine Ehrfurcht vor Geschichte und Kultur demonstrierte, so die Jury. Sein zeitloses modernes Design setze sich ebenso mit der Klimaveränderung auseinander wie auch mit dem Einfluss von Architektur auf soziale Beziehungen. Der Preis ist mit 100.000 Dollar dotiert. „Ich bin überwältigt“, sagte Chipperfield. In Deutschland hat er unter anderem die James-Simon-Galerie sowie das Literaturmuseum der Moderne gebaut.
Neues von den Hohenzollern
„Ich will den Weg freimachen für eine unbelastete Debatte“, verkündete Georg Friedrich von Preußen, Urenkel von Kronprinz Wilhelm von Preußen, jetzt großmütig im Interview mit der Welt – er möchte auf einen „großen Teil seiner Forderungen“, so die Welt, verzichten. Es geht um Eigentumsfragen und Ausgleichsleistungen für 4.000 Kunstwerke. Seit Jahren fordert der Hohenzoller Entschädigungen für Enteignungen nach 1945 und führt juristische Auseinandersetzungen – auch gegen Journalist:innen und Historiker:innen, die über Mitglieder der Familie Hohenzollern als Kollaborateure des Nationalsozialismus berichteten. Lustig an der Verzichtserklärung ist nur, dass man nicht auf etwas verzichten kann, was einem gar nicht zusteht. Wurde doch längst nachgewiesen, vor allem von dem Historiker Stephan Malinowski, der für sein Buch „Die Hohenzollern und die Nazis“ mit dem hochkarätigen Deutschen Sachbuchpreis ausgezeichnet wurde, dass die Hohenzollern dem Nationalsozialismus Vorschub geleistet haben, die Enteignungen also rechtens waren.
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