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Thema „Starke Frauen“: Bremens Bürgerschaft lädt erstmals zu drei „politischen Filmnächten“

Interview Wilfried Hippen

taz: Frau Stuhrmann, Bremens Landesparlament, die Bürgerschaft, tagt in ihrem Haus am Marktplatz. Dort gibt es jetzt zum ersten Mal „politische Filmnächte“.

Rebekka Stuhrmann: Als Bürgerschaft haben wir den Anspruch, ein offenes Haus für die Bür­ge­r*in­nen dieser Stadt zu sein. Wir organisieren eine Vielzahl von kulturellen Veranstaltungen und hoffen nun auch ein Publikum anzulocken, das nicht zu einer Lesung oder einer Podiumsdiskussion gehen würde. Filme sind ein perfektes Medium, um anschließend ins Gespräch zu kommen.

Und warum das Thema „Starke Frauen“?

Das Thema Gleichberechtigung ist nach wie vor eines, über das wir als Gesellschaft sprechen müssen – dafür bietet sich die Woche vor dem Weltfrauentag am 8. März an.

Rebekka Stuhrmann

*1984, hat Germanistik, Geschichts- sowie Interdisziplinäre Medienwissenschaften studiert und ist seit 2021 Sprecherin der Bremischen Bürgerschaft.

Das Programm bietet eine gute Bandbreite. Christian Schwochows „Paula“ etwa erzählt am Beispiel Paula Modersohn-Beckers von der Emanzipation von Künst­le­r*in­nen. Der Film spielt zum Teil in Bremen und entstand zu einem großen Teil im nahen Worpswede.

Ja, und als Gast wird danach der Direktor des Museums Böttcherstraße, Frank Schmidt, sprechen. Wir sind froh, so renommierte Ex­per­t*in­nen für jeden Film gewonnen zu haben.

In „Nur eine Frau“ von Sherry Hormann geht es dann um eine deutsch-türkische Frau, die ein selbstbestimmtes Leben führen will – und von ihrem Bruder erschossen wird.

„Paula“: Mo, 27. 2.; „Nur eine Frau“: Di, 28. 2.; „Die Unbeugsamen“: Do, 2. 3., jeweils 19.30 Uhr, Bremen, Haus der Bürgerschaft/Festsaal. Eintritt frei, Anmeldung erforderlich: anmeldung@buergerschaft.bremen.de

Ich glaube, da werden auch viele kommen, die ihn schon kennen, weil das ein Film ist, den man auch mehrfach gucken kann. Weil er Fragen aufwirft, über die bei uns dann diskutiert werden kann und soll. Zu Gast ist dafür Christine Schirrmacher vom Institut für Islamfragen der Uni Bonn, die sich mit dem Thema „Ehrenmord“ auseinandergesetzt hat.

Bei „Die Unbeugsamen“ schließlich gibt es einen schönen Spiegeleffekt: Torsten Körners Dokumentation erzählt von den Frauen im Bonner Bundestag.

Genau, die Protagonistinnen haben sich in der jungen Bundesrepublik nicht von der Arroganz und dem Sexismus ihrer männlichen Kollegen einschüchtern lassen, sondern hartnäckig für ihre Beteiligung an parlamentarischen Entscheidungsprozessen gekämpft. Bei diesem Film ist dann die Vorstandsvorsitzende der Europäische Akademie für Frauen in Politik, Helga Lukoschat, zu Gast: Was hat sich zum Thema Frauen in Parlamenten bis heute getan? Wo gibt es noch Baustellen – was muss noch gemacht werden?

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