: Rasen, Rosen, Rhododendron?
Besorgt zeigt sich der Bremer Naturschutzbund über die Ergebnisse der diesjährigen Gartenvögel-Zählaktion. Nicht weil dabei die Amsel dem „Bundessieger Spatz“ den Rang abgelaufen hat. Nicht weil sogar Blau- und Kohlmeise noch vor ihm liegen. Sondern weil viele der einst häufigen Arten wie Schwalben, Mauersegler, Rotschwänze und Finken zahlenmäßig nur sehr schwach vertreten waren. „Man sollte die Zählung nicht überinterpretieren, aber wenn solche ‚Allerwelts-Arten‘ nur noch wenig gesehen werden, stimmt etwas in unseren Gärten nicht“, sagte NABU-Vorsitzender Sönke Hofmann. Seine Analyse: Weil in den Bremer Gärten heimische Gehölze und Blumen fehlten, fänden eine Vielzahl heimischer Insekten und Nützlinge dort kein Futter mehr. Dies werde wiederum zu einem großen Problem der Vogeleltern, weil die die kleinen Krabbeltiere nämlich normalerweise an ihren Nachwuchs verfütterten. In seine Kritik schließt Hofmann übrigens auch explizit städtische Grünanlagen ein. So fehlten im „Rasen-Rosen-Rhododendron-Garten“ Unterschlupfe und Nistplätze für die gefiederten Mitbewohner. Hofmanns Bitte an Garten- und Parzellenbesitzer: „Büsche seltener schneiden, im Blumenbeet auch einige einfache Blumen einstreuen und einen Teil des Rasens wachsen lassen“, bei Neuanpflanzungen sei zudem auf einheimische Pflanzenarten zu achten, die an die hiesige Natur angepasst sind. Damit es wieder vielfältiger piept – nicht nur aus Spatzenkehlen.