piwik no script img

Leitzinsen steigen weiter

Die europäische und die US-Notenbank erhöhen die Leitzinsen. Die Inflation geht derweil sowohl in den USA als auch in Europa leicht zurück

Um der weiterhin hohen Inflation zu begegnen, hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinssätze am Donnerstag erneut um jeweils 0,5 Prozentpunkte angehoben. Damit liegen die Zinssätze bei 2,5 bis 3,25 Prozent – so hoch wie zuletzt im November 2008. Im März werde eine weitere Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte folgen, kündigte die Bank in Frankfurt in einer Erklärung an.

Bei ihrem vorherigen Treffen im Dezember hatte der EZB-Rat die Zinssätze ebenfalls um 0,5 Punkte angehoben und damit nach mehreren Monaten bei den Zinserhöhungen etwas Tempo rausgenommen. Dem Beispiel der US-Notenbank Fed, noch weiter zu drosseln, folgten die Europäer diesmal aber nicht.

Die US-Notenbank Fed hatte am Mittwoch eine Erhöhung um lediglich 0,25 Punkte verkündet. Damit liegt der Leitzins in den USA nun in der Spanne von 4,5 bis 4,75 Prozent, wie die Fed am späten Mittwoch mitteilte. Es ist die achte Anhebung in Folge und der kleinste Schritt seit vergangenem März.

Zuletzt hatte die Fed mehrfach den Leitzins um beachtliche 0,75 Prozentpunkte angehoben – Ende des vergangenen Jahres das Tempo aber mit einem Zinsschritt von 0,5 Prozentpunkten verlangsamt. Jüngste Daten zeigen, dass die hohe Inflation in der größten Volkswirtschaft der Welt auf dem Rückzug ist.

In Europa bewegt sich die EZB mit ihrer Entscheidung aber auf demselben Niveau wie die Bank of England, die ebenfalls am Donnerstag eine Zinserhöhung um 0,5 Punkte bekanntgab. „Der EZB-Rat wird den eingeschlagenen Kurs fortsetzen, indem er die Zinsen deutlich und in einem gleichmäßigen Tempo anhebt“, erklärte die Bank. Die Inflation solle so „zeitnah“ gedrosselt und „mittelfristig“ auf die Zielmarke von zwei Prozent gebracht werden. Bei seiner nächsten geldpolitischen Sitzung im März „beabsichtigt“ der EZB-Rat daher, die Leitzinssätze erneut um 0,5 Prozent anzuheben. Dann soll eine „Bewertung des darauffolgenden geldpolitischen Pfads“ vorgenommen werden.

Die Inflation in der Eurozone hatte sich nach einer ersten Schätzung des Statistikamtes Eurostat vom Mittwoch im Januar weiter verlangsamt. Mit 8,5 Prozent lag sie aber weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. (dpa/afp)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen