DIE WM KOMMT 2006: MIT SICHERHEIT

ZDF-Reporter Béla Réthy lobte die Stimmung im RheinEnergie-Stadion zu Köln. „Keine Pfiffe, Respekt“ – und das trotz der lange bescheidenen Leistung beim „mühsamen“ 3:0-Erfolg der DFB-Auswahl über Tunesien. Sehr diszipliniert, das Kölner Publikum. Dies dürfte auch Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) und WM-OK-Chef Franz Beckenbauer (rechts) gefallen haben. Der momentan laufende Confederations-Cup soll schließlich als Testlauf für die WM 2006 in Deutschland dienen. Als Test für die Stimmung und als Test für die Sicherheit. Scheint beides zu funktionieren. Bei der Zentralen Einsatzstelle für Sporteinsätze (ZIS) des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamtes (LKA) ist man jedenfalls sehr zufrieden mit dem Verlauf der ersten Gruppenrunde: „Es hat keinerlei nennenswerte Ereignisse gegeben“, heißt es dort. Das habe aber wohl auch damit zu tun, dass die Spielpaarungen keinen Konfliktstoff böten. Und anders als beim Eröffnungs-Spiel vergangenen Mittwoch in Frankfurt hielten sich die Fans in Köln mit ihrer Kritik zurück. In der Main-Metropole waren noch 1.500 von Ihnen auf die Straße gegangen – bei der Demo „Fans im Abseits“ gegen Stadionverbote, gegen den Abbau von Stehplätzen, gegen steigende Eintritts-Preise, vor allem aber gegen die „Datei Gewalttäter Sport“. Nach LKA-Angaben sind dort rund 6.200 „Hooligans“ registriert – allein 2.100 aus NRW. Die Kriterien für eine Aufnahme seien „aberwitzig“ und „willkürlich“, heißt es in einem Flyer der Fans. Die Folge sind nicht nur bundesweite Stadionverbote, im Vorfeld der WM müssen die „Gewalttäter“ auch mit strengen Meldeauflagen und Platzverweisen rechnen. Das Thema Videoüberwachung wird in den Aufrufen allerdings nur am Rande thematisiert. Vielleicht wirken die beiden Herren da oben nicht abschreckend genug. HOP, FOTO: AP

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