5 dinge, die wir gelernt haben
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1 Putin führt doch Krieg

Er hat es gesagt! Er hat es gesagt! Zehn Monate nach dem russischen Angriff auf die Ukraine (und acht Jahre nach der Besetzung der Krim) hat Wladimir Putin erstmals das in Russland verbotene Wort „Krieg“ ausgesprochen. Das erinnert an den Richter in Monty Pythons Film „Das Leben des Brian“, der einen Mann wegen der Aussprache des Wortes „Jehova“ steinigen lässt, dann selbst „Jehova“ sagt und gesteinigt wird. Konsequenterweise wurde auch Putin jetzt angezeigt – von einem mutigen Abgeordneten. Die Aussicht auf eine Verurteilung Putins ist jedoch ebenso gering wie die auf einen schnellen Frieden, auch wenn Putin bei seinem mutmaßlichen Versprecher erklärt hat, dass es sein Ziel sei, „den Krieg zu beenden“.

2 Selenski kann doch verreisen

Die erste Auslandsreise des ukrai­nischen Präsidenten seit der russischen Invasion weckte große Gefühle. Für seinen Mut zollten ihm sogar die verwirrtesten US-Republikaner Respekt. Und Selenski erreichte sein Ziel. Die demonstrative Unterstützung für die Ukrai­ne auch im neuen US-Kongress wirkt beruhigend, weil das angegriffene Land offensichtlich nicht allein gelassen wird. Gleichzeitig steigert sie die Sorge, dass der indirekte Konflikt zwischen Russland und den USA immer direkter werden könnte.

3 Weihnachten wird verschoben

In der Ukraine feiern viele Christen in diesem Jahr schon früher als sonst Weihnachten, so weit das überhaupt möglich ist – nämlich nicht erst am orthodoxen Feiertag Anfang Januar, sondern schon jetzt. Also wie im Westen. Dass das Fest bei uns wie immer mit Tannenbaum und Geschenken begangen wird, ist wahrscheinlich auch gut so, vor allem für die Kinder, die in den auch für sie überall spürbaren Krisenzeiten erst recht die gewohnte Freude an den Feiertagen brauchen, die auch ein Gefühl von Sicherheit vermittelt. Trotzdem merken alle, wie sich die Prioritäten verschieben. In den Gedanken werden viele diesmal auch bei der Bescherung woanders sein, vor allem natürlich in der Ukraine.

4 Netanjahu ist jetzt Linksaußen

Die Nachricht von der Regierungsbildung in Israel ist etwas untergegangen zwischen Adventsstress und Ukrainekrieg. Angesichts einer ex­trem rechten Koalition, in der das Stehaufmännchen Benjamin Netanjahu noch der Liberalste zu sein scheint, kann man nur hoffen, dass Israel bleibt, was es ist: eine trotz allem stabile Demokratie.

5 Artenschutz kommt voran

Eine gute Nachricht gab es auch in dieser Woche: Die UN-Konferenz zur Biodiversität hat sich vorgenommen, zumindest ein Drittel der Welt zu retten. So viel Ehrgeiz beim Artenschutz macht doch Hoffnung – vielleicht sogar für den Puma der Bundeswehr.