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Archiv-Artikel

Milch bringt Gewinn

Nordmilch eG zufrieden: 1.600 Mitarbeiter weniger, Milchgeld gesunken, aber wieder schwarze Zahlen

Von sim

Bremen taz ■ Eine positive Zwischenbilanz ihres Restrukturierungsprogramms hat gestern die Nordmilch, Deutschlands größte Molkerei, gezogen. Man habe 800 MitarbeiterInnen entlassen, weitere 800 outgesourced und sechs von einst 21 Molkerei- und Lagerstandorten geschlossen, teilte sie mit. Im Gegenzug könne man 2004 erstmals wieder schwarze Zahlen verbuchen. Der Konzernumsatz sank auf zwei Milliarden Euro, der Milchumsatz ging um 2,6 Prozent auf 4,1 Millionen Tonnen zurück.

Forderungen, angesichts des Konzerngewinns von 21 Millionen Euro von weiteren Standortschließungen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern abzusehen, erteilte Konzernsprecher Hermann Cordes eine Absage. Man werde den eingeschlagenen Kurs fortsetzen, um die verbliebenen rund 3.000 Arbeitsplätze zu sichern, sagte er. Der Gewinn gleiche nur zum Teil die Verluste aus, die man im letzten Jahr ausweisen musste – um den Sozialplan für die Entlassungen zu finanzieren.

Den Bauern habe man zudem versprochen, ihnen spätestens 2007 genauso viel Geld für ihre Milch zu bezahlen wie die anderen norddeutschen Molkereien. „9.000 Familien haben sonst keine Chance zu überleben“, sagte Cordes. Das erste Etappenziel habe man dabei erreicht: Relativ gesehen hat sich der Abstand zwischen dem Nordmilch-Preis und dem Milchpreis der Konkurrenz-Molkereien im letzten Jahr um 0,6 Cent pro Kilogramm verringert. Absolut gesehen erhalten die Nordmilch-Lieferanten mit 25 Cent derzeit allerdings zwei Cent weniger für ihre Milch als noch vor einem Jahr – weil das Überangebot an Milch auch die Konkurrenz-Preise drückte. Nach Einschätzung des Landvolk Niedersachsen e.V. wird sich an diesem Trend nichts ändern: Die EU will die Milchquoten ab 2006 um 1,5 Prozent erhöhen. sim