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Archiv-Artikel

Kehraus bei „Kulturhauptstadt 2010“

Der Vertrag des Kulturhauptstadt-Intendanten ist Ende Mai sang- und klanglos ausgelaufen: „Wir packen die Kisten“

Von kawe

Bremen taz ■ Am 30. Juni endet der Mietvertrag der Projektbüros „Kulturhauptstadt 2010“, in diesen Tagen räumen die MitarbeiterInnen ihre Schreibtische aus. Und das, obwohl offiziell nicht entschieden ist, ob das Büro seine Arbeit fortsetzen soll. Aber Martin Heller, der Intendant der Bewerbung, der von allen Beteiligten als unverzichtbarer Kopf bezeichnet wird, hat schon Ende Mai Abschied genommen – sein Vertrag lief aus. Der Projektantrag „Stadtwerkstatt“ liegt seit Wochen beim Kultursenator auf dem Schreibtisch. Nun heißt es, dass bis zu den Sommerferien Mitte Juli Klarheit herrschen soll, ob es weitergeht oder nicht.

Auch für die Mitarbeiter ist alles unklar, sie räumen die Büros. „Wir sind gerade dabei, die Kisten zu packen“, erzählte Uli Fuchs gestern. Einige MitarbeiterInnen haben ihren Job verloren, zwei von anderen Dienststellen „ausgeliehenen“ Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes – darunter Uli Fuchs – werden einen Schreibtisch in der Bremer Marketing-Gesellschaft beziehen, um die auslaufenden Projekte zu betreuen. Unklar ist auch noch, an wen das Geld aus der „zweiten Tranche“ der Kulturhauptstadt-Mittel 2004/2005 vergeben wird.

Das Projekt hängt an dem Investitionsprogramm des Senats, das insgesamt noch „überbucht“ ist. Noch stehen da 27 Millionen Euro unter dem Etikett „Kulturhauptstadt“. Über die große Summe – die 20 Millionen Euro – spricht man nicht. Aber allen Beteiligten ist klar, dass es sich da um eine Reservierung für einen möglichen Anbau an die Kunsthalle handelt. Ob die Gesamtsumme die erforderlichen Rotstift-Runden bei den Investitionen übersteht, muss spätestens im Herbst nach der Bundestagswahl klar sein, wenn Haushaltsberatung ist. kawe