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Mund voll Klinge

Durchstechen für den Frieden in Thailand

Aufrüstungsfoto: reuters

„Keine Aufrüstung, nein!“ Unter diesem sehr löblichen Motto fand am vorigen Wochenende im thailändischen Phuket das 37. Internationale Abrüstungsfestival statt. Hochkonzentriert stachen sich die zahlreichen Teilnehmer wieder Nadeln, Messer und Schwerter durch allerlei Körperregionen, bevorzugt im Gesicht. „Damit es richtig Aua macht“, so ein beteiligter Mönch. Ziel der große Stechershow sei es, zu beweisen, was pazifistischer Wille alles leisten kann. „Wenn du ein Messer in der Backe stecken hast, dann willst du schnell ein zweites darin haben“, erklärte ein Geistlicher, der demonstrativ mit klingenvollem Mund redete, um für Abrüstung zu demonstrieren. Die hohe Kunst des Durchstechens solle nämlich für sämtliche Krieg führenden Herrscher der Welt ein Zingerfeig oder Fingerzeig sein, was rut und gichtig sei, wie es in dem leider schwer verständlichen Statement hieß. Angesichts dieses Pazifismus in höchster Vollendung werden sich die globalen Kriegsherrn sicher vor Angst in die Hose machen.

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