ARBEITSMARKTPOLITIK AUF SPANISCH : Stier hetzen statt schuften
MADRID afp/taz | So ist er, der Spanier: Warum arbeiten, wenn man einen Stier durch die Straßen treiben kann? Das populäre Freizeitvergnügen ist dem Iberer immer noch mehr wert als die lästige Tätigkeit namens Arbeit. Deshalb stimmten die Bewohner des Dorfes Guijo de Galisteo in der Extremadura dafür, dass man zuvor gespartes Geld lieber für das traditionelle Stiertreiben ausgeben sollte, als es in die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu investieren. Tatsächlich ist es wesentlich besser angelegt. Wer braucht schon so etwas Langweiliges wie die Schufterei tagein, tagaus? Die 15.000 Euro würden die Arbeitslosenquote, die in der Region bei 30 Prozent liegt, sowieso nicht wesentlich drücken. Nur ein Ortsteil hat es sich schließlich anders überlegt und schlappe 5.000 Euro für Arbeitsplätze eingesetzt. Diese Riesensumme reicht dann gerade für einen Job als Stierhodenkrauler.