Aus des AKW Emsland rückt näher

Niedersachsens Umweltminister bindet bei der Abschaltung des Kraftwerks Öffentlichkeit weiter ein

In der Debatte um Laufzeitverlängerungen für die drei in Deutschland noch betriebenen Atomkraftwerke hat Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) jetzt ein Zeichen gesetzt. Er teilte am Montag mit, dass am 1. September die nächste Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung in den Genehmigungsverfahren zur Stilllegung des Kernkraftwerks Emsland sowie zur Errichtung und zum Betrieb des Technologie- und ­Logistikgebäudes Emsland beginnt.

Das AKW Emsland bei Lingen muss laut Atomgesetz, ebenso wie die Kernkraftwerke Isar 2 (Bayern) und Neckarwestheim 2 (Baden-Württemberg), spätestens zum 31. Dezember abgeschaltet werden. Politiker vor allem von Union und FDP fordern mit Blick auf mögliche Energieengpässe im Winter, die Laufzeiten zu verlängern. Lies hat sich mehrfach klar dagegen ausgesprochen, das AKW Emsland länger am Netz zu lassen.

„Nach dem Abschluss der Auslegung von Antrag und Unterlagen steigen wir jetzt in die Erörterung der Einwendungen ein“, sagte der Minister. Dies sei ein wichtiger Schritt für die Genehmigungsverfahren. Die Erörterung der Einwendungen erfolge als Online-­Konsultation in mehreren Schritten.

Die Kernkraftwerke Lippe-Ems GmbH hatte 2016 beim Niedersächsischen Umweltministerium den Stilllegungs- und Abbauantrag für das Kernkraftwerk Emsland gestellt. Mit dem Abbau soll nach Erteilung der Genehmigung begonnen werden, der Abriss wird bis zu 20 Jahre dauern.

Am selben Standort nahe Lingen soll das Technologie- und Logistikgebäude Emsland für sonstige radioaktive Abfälle errichtet werden. Dafür wurden bereits eine Baugenehmigung bei der Stadt Lingen und eine Genehmigung zum Umgang mit radioaktiven Stoffen beim Niedersächsischen Umweltministerium beantragt. Für beide Vorhaben läuft laut Ministerium eine Umweltverträglichkeitsprüfung. (epd)