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Hannovers dunkler Lord

Gerhard Schröders letzter verkannter Lebensakt

Es bleibt eine enge Freundschaft zwischen Zar und Lord    Foto: ap

Was wird dereinst, wenn Gerhard Schröder stirbt, in seinem Nachruf stehen? „Krank und verbittert, weil weitgehend isoliert, verbrachte Schröder die letzten Lebensjahre auf seinem Herrensitz in Nordirland und versuchte, seine Verbindung zu Putin zu rechtfertigen, ohne dass sich jemand in der Öffentlichkeit sonderlich dafür interessiert hätte.“

Moment?! Nordirland?! Es muss selbstverständlich Hannover heißen. Dort hat sich Gerhard Schröder sein ganz persönliches Grab gegraben. Die gedankliche Verknüpfung mit Nordirland entsteht dadurch, dass der ehemalige Bundeskanzler immer mehr an Lord Londonderry erinnert.

In den dreißiger Jahren war der siebte Marquess of Londonderry britischer Luftfahrtminister und gehörte zu jenem Teil der großbritannischen Upperclass, der von den Nationalsozialisten begeistert war und über persönliche Kontakte zur Nazi-Elite für eine deutsch-britische Verständigung warb, während er Hitlers Gefährlichkeit verharmloste.

Schröder ist der neue Londonderry, wenn er gerade beim Fernsehsender RTL ein großes Rechtfertigungsinterview gegeben hat, in dem er noch einmal erklärt, wie immens wichtig er selbst sei und welche engen Verbindungen er zu Wladimir Putin unterhalte. Ausdrücklich distanziert er sich deshalb nicht von Putin, sondern verbreitet „die gute Nachricht“, die er empfangen haben will, als er kürzlich in Berlin … pardon, Moskau war: „Der Kreml will eine Verhandlungslösung.“

Das hat Londonderry bei Hitler auch immer behauptet. Und ging dann wie Schröder Golf spielen, während die Bomben fielen. „Ich bin hier Mitglied in einem Golfklub bei Hannover. Da hat ein anderes Mitglied sich beschwert, weil er mich da ab und zu sehen müsse“, jammert der verkannte Schröder. Wir beschweren uns nicht, wir sehen ihn nicht, wir ignorieren nur noch den dunklen Lord von Hannover und wünschen dem 78-Jährigen viel Spaß beim Einputten ins letzte Loch des Lebens.

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